September – Geschafft

Das Leben hat mich wieder – kaum sechs Wochen später. Vier Wochen waren die Hölle mit Schmerzen rund um die Uhr. Ganz langsam hab ich mich wieder in den Alltag getastet. Den Garten gewässert, allerdings hat mir der Schlauch beim Nachziehen sehr zu schaffen gemacht. Die Küche zurückerobert. Meine Geduld wurde zwischendurch einer Zerreißprobe unterzogen. Othmar hat mich entlastet, wo es nur ging. Doch er kennt auch meinen Ehrgeiz, wieder selbständig zu werden. Und wartete im Hintergrund auf meinen Hilferuf – und der kam immer wieder. Ich habe einige Leidensgenossen hier in der Nachbarschaft kennengelernt und jedesmal war der erste Ausruf „oh, waren das furchtbare Schmerzen“. Ich sehe es nun als bewältigte Herausforderung des Universums an und freue mich über die tägliche Besserung.

Das herbstliche Wetter ist ein Traum. Die Temperaturen liegen so zwischen 20° bis 27°. Nun heißt es wieder mal, alles von Sommer auf Winter umstellen bevor der erste Regen kommt.

Unsere Vermieter nutzten die Zeit zur Ernte bei uns im Garten.


das getrocknete Gras wird dringend als Viehfutter benötigt


wo läuft es denn da hin?

Unser riesiger „Johannisbrotbaum“ war voll mit Früchten. Diese werden in mühsamer Arbeit mit einem langen Stock heruntergeklopft und dann eingesammelt. Teils wird es als Futter verwendet oder als Sirup eingekocht. Die Schoten und deren getrocknete Früchte werden auch gerne als Ersatz für Schokolade verwendet. Unsere Nachbarn essen sie häufig einfach so und kauen genüsslich darauf herum.


die Mama macht das immer mit einem Lächeln im Gesicht


für diese Ausbeute mussten sie ganz schön schuften

Wir verfrachteten derweil unseren Pool ins Winterlager. Wassertemperaturen mit 25° sind einfach nicht mehr angenehm für uns „Südländer“.


da hängt er nun zum trocknen


und der Platz ist auf einmal wieder richtig groß

So sollte unser Korallenbaum eigentlich aussehen, doch der mag leider nicht so recht in unserem Garten.


wir waren fasziniert, was für ein herrlich großer Baum das werden könnte

Brennholz musste natürlich auch bestellt werden – diesmal 4 t. Mir graut vor der Kälte und nun sind wir eingedeckt.


allerdings wurde mir bei dieser Menge dann doch Bang ums Herz – ich mit nur einer Hand wegen der Gürtelrose und Othmar mit seiner Kalkschulter


täglich versuchten wir, diesen Berg abzuarbeiten – Suse fand das spannend


Mogli schenkte uns derweil einen mitleidigen Blick


doch nach fünf Tagen war es wirklich geschafft – trotz gesundheitlicher Einschränkungen. Klar sind wir stolz, die Herausforderung gemeistert zu haben.

Und am 24. kam dann der erste Regen, aber wir hatten alle Vorbereitungen rechtzeitig abgeschlossen.

 

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Alltag in Orhaniye 2019 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.