Juli – Jeder Tag ein großes Abenteuer

…..oder wie „wir“ Türken sagen: „Her gün büyük bir macera“

Was beschließt die türkische Behörde, wenn unser kleines Dörfchen überfüllt ist mit Autos und Touristen? Richtig – Straßenbau und neue Verkehrsschilder.

Das ganze sieht dann so aus:
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Wo können wir denn die Schilder sinnvoll einsetzen?

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Da keine scharfe Kurve zu erkennen ist, bedeutet es wohl sicher „Vorsicht Schlange“

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Zebrastreifen, wo bist du? Und Tempo 50 muss erst mal auf dieser einspurigen kleinen Dorfstraße geschafft werden……

Doch damit nicht genug, ein neuer Straßenbelag bei Temperaturen über 40° muss her:

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Entsetzt beobachten wir diese dampfende Asphaltmasse und …

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… halten dann die Luft an und hoffen, dass das nicht alles war.

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Juchuu, der Kiesbelag kommt – keine Selbstverständlichkeit wie wir schon erlebt haben
(auf dem Weg nach Marmaris mussten wir durch die frische Asphaltpampe fahren!!)
Die Walze kommt und macht alles platt, was sind wir glücklich

Was macht man in einem Dorfhäuschen bei eine Dauertemperatur von über 36 Grad in der Küche?
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Richtig – den Backofen zusätzlich anheizen für einen herrlichen Hefestollen
(meine Gelüste mussten einfach gestillt werden, hmmmmm)

Stromprobleme

Täglicher Stromausfall wurde in den letzten langen Wochen zum Normalfall, es müssen ja unbedingt noch mehr Pensionen, Restaurants und Touristen her. Verzweifelte Anrufe beim Stromversorger Aydem von vielen Leuten hier haben anscheinend dann doch Wirkung gezeigt. Letzte Woche wurde endlich ein neuer Strommast gesetzt und vor allem ein größerer Trafo installiert. Da wird dann ruckzuck die Straße mitten im Dorf aufgerissen, stehender Verkehr mit wütenden Autofahrern dazwischen (es gibt hier ja nur eine Straße!!) und doch wird alles mit einer Leichtigkeit durchgeführt, dass ich nur so staune. Ich war live dabei und stand mittendrin im Stau!

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Der neue Trafo auf dem Weg ins Dorf

Igeltragödie

Unser Nachbar Tevfik kam gestern in aller Früh. „Schnell ein Notfall, kommt mit“. Bei unseren Schweizer Nachbarn hatte sich ein Igel nachts im Garten vergnügt, dann wollte er weiter. Leider hat er seine Körpergröße unterschätzt und steckte jämmerlich im Gartentor fest.

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Schnelle Hilfe war nötig. Othmar bewaffnete sich mit einer Säge und schaffte es mit präziser  Arbeit, den unglücklichen Igel aus seinem Drahtgefängnis zu befreien.

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Vorsichtig setze ich das Kerlchen erst mal in die „Sicherheitsschüssel“,

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erstaunlich schnell hat er sich erholt, erst mal seinen Durst gelöscht und

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dann schon frech nach einem Fluchtweg gesucht.

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Nach einer Stunde Beobachtung entließ ich ihn mit guten Wünschen zurück in die Freiheit

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Unsere „Kalapuna“ bekam eine neue farbenfrohe Segeltasche und ist schöner denn je….

Um den Touristenmassen zu entfliehen, sind wir letztes Wochenende Richtung Datca gefahren und haben endlich mal einen Stopp bei den herrlichen Windmühlen gemacht. Eine davon ist mittlerweile ein Restaurant mit köstlichen Vorspeisen und angenehm windigen Sitzgelegenheiten.

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Unsere Häusersuche ist noch aktiv und immer wieder erleben wir die unmöglichsten Dinge.

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So ist auch dieses schöne Steinhaus in unserem Dorf seit über einem Jahr eine unberührte Baustelle. Vieles ist hier nicht zu verstehen, doch wir geben nicht auf.

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