November – Zurück im Leben

Es wird Winter. Die Temperaturen gehen nachts schon mal auf 12 Grad zurück, tagsüber haben wir noch bis zu 22 Grad. Zur Überbrückung wird mit der Klimaanlage geheizt. Doch die schafft es nicht, ein eiskaltes Haus richtig zu erwärmen. Am 12. November muss bei gerade noch 15 Grad im Haus der Holzofen ran. Das ist einfach eine andere, vor allem anhaltende Wärme.


und gleich fühlt es sich wieder kuschelig an

Das Wetter ist allerdings mein kleinstes Problem. Es geht einfach nicht mehr, ich komme nicht auf die Beine. Also entscheide ich mich schweren Herzens für einen Flug nach München zu meiner Ärztin. Diesmal begleitet mich Othmar und ich bin heilfroh. Mir fehlt die Kraft zum Leben, ich will nicht mehr.

Am 14.11. holt uns Bine ab und fährt uns nach Marmaris zum Pamukkale-Bus, der um 4.30 Uhr startet. Schon am Parkplatz hat die Crew immer wieder die Reifen überprüft. Doch noch waren wir zuversichtlich und ich wollte nur noch schlafen. Pünktlich ging es los und er fuhr gemächlich den Berg von Marmaris hoch. Doch gleich auf der Geraden nach Gökova machte er den ersten Stop von mindestens 10 Minuten. Wieder wurde telefoniert, die Reifen überprüft. Ich saß genau darüber und konnte die Unwucht beim Fahren richtig spüren. In Gökova nach der großen Kreuzung kam der nächste Stop an der noch geschlossenen Tankstelle. Diesmal 20 Minuten. An Schlaf nicht mehr zu denken. Nun kam die Bergstrecke nach Muğla hoch. Eine Schnecke hätte ihn locker überholt. Wir machten uns langsam Gedanken. Das wird doch nicht so weitergehen. Endlich in Çine hielt er beim nächsten Lastikcı (Reifenhändler) und es wurde Luft nachgepumpt. Wir wurden immer unruhiger, die Zeit bis zum Abflug wurde knapper. Endlich waren wir kurz vor Ayden und beschlossen dort umzusteigen, weil weiter zum Flughafen nach Izmir mit „diesem“ Bus ….. Doch was passiert? An der Ampel direkt neben dem Otogar (Busbahnhof) drehte er um, fuhr Kilometer um Kilometer wieder zurück zum Lastikcı. Nun schrillten die Alarmglocken. Endlich sind wir dann mit großer Verspätung wenigstens im Otogar von Ayden angekommen und verließen fluchtartig den Bus. Mit Vollgas zum nächsten Taxi (egal was es kostet) und nun auf direktem Weg zum Flughafen. Wir haben es wirklich noch geschafft und ich holte das erste Mal wieder Luft, als wir auf der Startbahn waren.

Übernächtigt und ausgelaugt sind wir durch die Zeitverschiebung dann schon mittags bei unseren Kindern angekommen. Endlich alles gut.


das war die beste Medizin für mich – „Luca“ – gerade mal vier Wochen alt zu spüren


und Othmar`s Faszination zu erleben


dazu unser Leo, der uns ohne Probleme als Opa und Oma anerkannt hat

Am nächsten Tag ging es dann quer durch München zur Ärztin ins Isartal.
Sonne und blauer Himmel waren unsere Begleiter und die saftig grüne Wiese war ein Genuss

Als ich meine Ärztin sah, war es mit meiner Fassung vorbei und der lange Leidensweg verschaffte sich mit einem Tränenstrom erst mal Luft. Eine Stunde später war klar, dass mich Toxine, Quecksilber, Aluminium und Parasiten fast zu Tode gequält hatten. Das war auch der Grund für meine Taubheitsbeschwerden und die fehlenden Vitamine B12 und D. Die Störfeldbehandlung fasziniert mich immer wieder, mein Körper reagiert sofort und meine Augen waren nach langer Zeit endlich wieder „offen“. Was bin ich froh, dass ich diese Behandlungsart vor vielen Jahren gefunden habe.

Schon auf der Rückfahrt mit der S-Bahn spürte ich die Lebensgeister, die wieder langsam zurückkehrten. Nun erfüllte ich meinen lang gehegten Wunsch. Eine Pizza in Schwabing bei der ehemaligen „Haider Pizzeria“….


die nun „Pizzamann Schwabing“ heißt und jetzt in der Giselastrasse 8 zuhause ist


wir kennen uns seit bald 30 Jahren


und der Geschmack hat sich nicht verändert – einfach pure Nostalgie


es gibt sogar noch die Originalkarte aus alten Zeiten, da werden schöne Erinnerungen wach (die alten Preise haben sie allerdings sinnvollerweise weggelassen)

Mit vollem Bauch dann durch Schwabing bummeln, Galeria Kaufhof geniessen, Tchibo Kaffee schnuppern. Ja es war schön nach über vier Jahren wieder mal da zu sein. Die Zeit war knapp bemessen, da wir ja auch unser Häuschen und die Katzen von unserer australischen Freundin Zoé versorgen ließen. Sechs Tage später waren wir wieder zuhause und zehren nun von dieser wunderbaren Zeit mit den Kindern. Mir geht es wieder gut und ich schaue nach vorne.

Endlich ist auch der Regen gekommen und draußen ist alles saftig grün. Ich geniesse die Tage in vollen Zügen und bin dankbar meine Gesundheit wieder spüren zu dürfen.

Dieser Beitrag wurde unter Alltag in Orhaniye 2022 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.