August – Schwitzen in der Hitze, Beschneidungsfest

Wir kennen es, sind jedoch jedes Jahr erstaunt, wie heiß es wird. In unserem neuen Häuschen fing es im Juli langsam an, uns den Schweiß aus den Poren zu treiben. Der Höhepunkt dürfte jetzt erreicht sein, es genügt allerdings auch.

Thermometer
Temperatur „im Haus“ (wir haben ja leider kein Dach und keine Isolierung)

Als ich die Tage feststellte, dass es nachts im Freien an die 5° weniger hat, beschloss ich unter freiem Himmel zu schlafen. Ich baute einen Antimücken-Schlafplatz und legte mich nachts rein. Oh, welch ein Gefühl die nächtlich kühle Luft am Körper zu spüren. Ein letzter Blick auf einen gigantisch klaren Sternenhimmel und ich schlief ein. Leider hielt ich es nur bis drei Uhr früh durch, denn ich hatte die enorme Luftfeuchtigkeit unterschätzt. So zog ich also wieder zu meiner Klimaanlage ins Schlafzimmer. Nun bauen wir einen Deckenventilator ein und hoffen, die letzten heißen Nächte mit etwas Schlaf verbringen zu können (Klimaanlage ist gut, doch nicht die ganze Nacht – Standventilator auch ganz nett, doch die ständig kühle Luftzufuhr verschafft mir einfach Rückenprobleme).

Zelt2
sieht doch echt gemütlich aus (ich werde weitere Ideen entwickeln)

Unsere Gartengestaltung geht bei dieser Hitze nur langsam voran. Und doch schafft es Othmar, unsere Steinmauer Stück für Stück zu erweitern.

Mauer2
jeder Stein wird mühsam per Hand eingesetzt

Mauer3
das Ergebnis ist wirklich toll

Zikade
Wunderwerk der Natur – Zikaden Larve

Grille2
das ist sie nach dem Schlüpfen – der Garten ist voll damit

Unsere Nachbarsbienen sind wieder unterwegs und genießen jede Blüte hier. Leider hinterlassen sie bei ihren „Reinigungsflügen“ überall ihre gelben Kotflecken.

Bienen
Fazit: Wäsche nur noch an geschützten Stellen trocknen.

Fütterung2
die Fütterung unserer Raubtiere erfolgt zwecks Ameisenplage im Haus

Die Natur ist überwältigend in diesem Monat. Alles grün um uns herum und es blüht  wo immer es geht.

Begonville
welch ein Geschenk, diesen Anblick den ganzen Tag genießen zu können

Feigenzeit – täglich stopf ich mir die Früchte direkt vom Baum in den Mund. So stell ich mir den Garten Eden vor.

Feigen
mein nächstes Projekt: Feigenmarmelade

Feigen2
es ist vollbracht –  2,5 kg frische Feigen zu Marmelade verarbeitet und – sie schmeckt super

Gestern waren wir zu einem Beschneidungsfest eingeladen, das ist für uns immer eine Ehre. Dieses Familienfest wird hier groß gefeiert. Begonnen wird mit einem traditionellen Essen für das ganze Dorf, das in Blechtellern serviert wird.

Fest3

Die Dorffrauen sind am offenen Feuer voll beschäftigt mit dem Essensnachschub –
ich liebe das.

Fest2

Fest4
noch eine Stärkung für Mutter und Sohn

Fest6
diese kleine Schönheit genießt das Fest in vollen Zügen

Fest7
die Spannung steigt – doch die kindliche Unbeschwertheit ist nicht zu übersehen

Fest8

Der Einzug des „Prinzen“ über den roten Teppich ist immer  sehr spektakulär. Für uns nüchterne Deutsche ist dieser Prunk nicht nachvollziehbar. Doch es macht großen Spaß hier dabei sein zu dürfen und diese Tradition mitzuerleben.

Fest9

Nach dem Einzug werden die traditionellen Tänze getanzt. Als die Musik samt Trommeln dann  richtig angeheizt hat, zieht es mich zwischen all die tanzenden Gäste und ich stellte fest, dass meine Hüften immer noch gut im Rhythmus wackeln.

Fest10
hier die stolzen Eltern mit dem „jungen Mann“

Ein schöner Abend, den wir mit Freunden genießen durften. Hier im Dorfleben integriert zu sein, ist ein wunderbares Geschenk bei all dem Fremdenhass, der zurzeit in unserer Welt herrscht.

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