September – Neue Normalität

Nach sechs Monaten Coronawahn habe ich das Gefühl, langsam in der „neuen Normalität“ angekommen zu sein. Covid-19 gehört nun einfach zum täglichen Leben und es verliert immer mehr an Schrecken. Die Panikmache prallt mittlerweile an mir ab und der neue Alltag nimmt Gestalt an. Wenn Maske verlangt wird, wird sie halt aufgesetzt. Jeder Tag ohne Ausgangsbeschränkung ist ein guter Tag. Auch im Freundeskreis normalisiert sich der Umgang und es wird täglich lockerer. Wir sind schließlich alle erwachsen und besitzen eine riesige Portion an Eigenverantwortung, wovon die Politiker und Medien leider noch nichts mitbekommen haben.

Die heißen Tage gehen ihrem Ende zu, seit 20. September ist der Schalter für den Herbstbeginn wieder umgelegt. Die Nächte sind nun richtig entspannend, bei 23 Grad schläft es sich einfach besser. Tagsüber geht es noch bis 30 Grad, doch das ist nun gut auszuhalten, da wir täglich leichten Wind haben.

Jetzt beginnt unsere emsige Zeit. Den Anfang machte das Sammeln von Tannenzapfen als Anzünder für den Holzofen.


Ruckzuck war der erste Sack gefüllt

Das nächste Projekt war unsere kleine Holzhütte. Da in der kalten Zeit täglich Brennholz ins Haus geholt wird, musste es endlich komfortabler werden. Gemeinsam beraten, messen und dann war klar – wir vergrößern einfach.


erst mal das alte Dach entsorgen, vermessen und dann neu aufbauen


Lieferung von 3 t Holz


fünf Tage waren nötig um alles zu verräumen


nun schauen wir stolz auf unseren neuen Anbau und haben endlich Platz

Ein alter Neuzugang – vor drei Wochen stand eine kleine dünne Katze im Wintergarten. Mein erster Gedanke, super die ist ja schon kastriert (die Ohrenspitzen werden hier als Kennzeichnung gerade abgeschnitten). Doch irgendwie stimmte etwas nicht, sie war einfach zu zutraulich. Dann dämmerte es mir langsam. Das ist ja Bonsai, die Mama von unseren beiden Mädels Suse und Lieserl, die sie mir vor drei Jahren hier gelassen hat, bevor sie wieder zu ihrem alten Zuhause zurück ging. Und kastrieren habe ich sie von unserem Tierarzt lassen. Nun kam es mir so vor, als ob sie Hilfe sucht. Erst einmal hab ich sie gefüttert und merkte, dass sie dabei speichelt und irgendwelche Probleme hat. Mittlerweile ist sie aufgepäppelt, kommt früh und abend zum Fressen, besteht anschließend auf mindestens zehn Minuten kraulen und bürsten und bleibt auch mal über Nacht. Als Dank schnurrt sie ununterbrochen, was für ein schönes Geschenk.


ganz rechts ist Bonsai und vorne ihre doppelt so großen Töchter


ihren Schlafplatz hat sie sich auch erobert, doch tagsüber ist sie unterwegs

Am 25. September war es soweit – der Pool wird ausgelassen und kommt ins Winterlager. Erst mal das Depot leer räumen, putzen und erstaunt sein, was alles so da ist, von dem man gar nicht mehr wußte, dass man es hat. Es schaut dann immer aus wie auf einem Schlachtfeld.


doch in Teamarbeit sind wir gut, alles ist nun wieder ordentlich aufgeräumt


Suse ist derweil erschöpft bei der Büroarbeit auf dem Ordner eingeschlafen

29. September – unsere Leslie wird 60 und will ihre guten Freunde an diesem Tag um sich haben. Um ungezwungen feiern zu können, hat sie ein Schiff gechartert und wir haben den Tag auf dem Meer mit viel Gaudi, Sekt und ohne Maske verbringen können. Bei „Dancing Queen“ waren wir dann nicht mehr zu halten.


Viel Gaudi und schwimmen in jeder Bucht


ganz dicht fuhren wir zum Höhleneingang


Nun sind wir gespannt, welche Abenteuer uns demnächst erwarten, denn Langeweile ist immer noch ein Fremdwort hier.

 

 

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