Oktober – Wohin führt das alles?

Seit 09. Oktober ist der Herbst hier angekommen. Die ersten Regentropfen nach den langen heißen Monaten ließen die Natur wieder aufatmen. Die Temperaturen bewegen sich nun zwischen 19 bis 25 Grad.

Nun mussten wir uns ranhalten mit den anstehenden Arbeiten. Das Dach wartete dringend auf einen neuen Anstrich. Nach der Pleite mit der Farbe vom letzten Jahr waren wir diesmal schlauer. Diese speziellen Dachanstriche sind nach der Herstellung höchstens zwei Jahre einsetzbar. Nun war auch klar, warum wir im vergangenen Jahr trotz Neuanstrich Feuchtigkeit und Schimmel an den Decken hatten. Die benutzte Farbe musste uralt gewesen sein. Das passiert uns nicht nochmal. Wie Profis gingen wir durch den Baumarkt und prüften die Haltbarkeit sämtlicher angebotener Kübel. Nun hoffen wir auf einen „dichten“ Winter.

Da sich das Alter bemerkbar macht und die Kraft für solche Arbeiten nachlässt, haben wir uns diesmal einen Helfer geleistet. Und der war es wert. An einem Tag zementierte er uns erst mal vier neue Abflüsse für das Regenwasser in die Dachecken. Die ursprünglichen Rohre waren viel zu hoch angebracht, das Wasser stand nach jedem Regen am Dach wie ein See. Dann brachte er noch zwei Anstriche auf die 80 qm Fläche auf. Wir waren begeistert. Den dritten Anstrich hat Othmar dann selbst gemacht, da es ja jedesmal durchtrocknen musste.


nun stimmt die Höhe


er hat wirklich Ahnung von seiner Arbeit


fertig gestrichen strahlt es nun wie in „Pamukkale“

Als nächstes mussten die Beschattungen von den Fenstern alle runter und wieder ordentlich für`s Winterlager verstaut werden. Soweit, sogut. Dem folgten die Zimmerdecken für einen Neuanstrich. Ich bewundere Othmar für seine Geduld und seine Schnelligkeit. Er kann Decken streichen mit fast keinem Tropfen daneben. So war auch das bald erledigt.

Nun begann der schlimmste Teil für mich. Putzen geht ab 30 Grad gar nicht mehr, doch die Ausrede war nun vorbei. Fünf Tage habe ich mich durch unser Häuschen geschruppt. Es gibt wohl nichts schrecklicheres als diese Arbeit, vorne bist du fertig, hinten geht es wieder los. Allerdings war der Erfolg wirklich super nach der langen Zeit. Man sollte nur alle paar Monate mal den Eimer in die Hand nehmen, um anschließend vollauf zufrieden den Erfolg sehen zu können.

Morgens um 7 ist die Welt nicht immer in Ordnung. In unserem Wintergarten saß eine dicke Spinne und das war einfach zu nah. Außerdem sah sie aus wie „Corona“ gespickt. Vorsichtig setzte ich ein Glas über sie und verfrachtete sie in den Garten. Sie war grauslich schön. Unser Lieserl trieb die Neugierde und sie war voll dabei. Als ich das Glas anhob, nahm sie ihre Pfote und tippte ganz vorsichtig auf dieses Ding. In dem Moment sind sicherlich hundert Babyspinnen in alle Richtungen auf und davon. Mittlerweile weiss ich, dass die giftigen Wolfsspinnen eine ausgeprägte Form der Brutpflege betreiben. Die Eikokons werden von den Weibchen nach deren Fertigstellung an den Spinnwarzen angeheftet. Diese tragen sie mit sich und die Jungtiere klettern nach dem Schlupf auf den Hinterleib ihrer Mutter und lassen sich von dieser für einige Zeit tragen, ehe sie sich vom Muttertier trennen und selbstständig heranwachsen.


clevere Kerlchen diese „Wolfsspinnen-Babies“


Suse war der Meinung, dass eine Feuerschale auch zum kuscheln geeignet ist

„Klein Bonsai“ war trotz guter Pflege nicht in Ordnung. An meinem Geburtstag brachte ich sie zum Tierarzt. Dieser stellte fest, dass ein Zahn unter Eiter ist und das Kiefer auch schon angegriffen. Sie musste heftige Schmerzen haben. Also erst mal ein Langzeit-Antibiotikum und einen OP-Termin für die nächste Woche. So akut konnte sie nicht operiert werden. Leider meidet sie mich seit dieser Zeit, schläft draussen am Strassenrand und lässt sich nicht mehr locken. Seit einigen Tagen ist sie ganz verschwunden und jede Suche blieb bisher erfolglos. Was geht in so einem Katzen-Köpfchen vor? Ich bin traurig, denn ihre Hilfe war so nah. Schade Bonsai


ihr letzter Besuch im Wintergarten, auch da schon immer am offenen Fluchtweg

Beim Blick in unsere Welt friert mich. Noch ein Lockdown, nun mit der Bezeichnung „light“. Für wie dumm werden wir gehalten? Politiker sind die Angestellten des Volkes, dessen Geld sie mit vollen Händen ausgeben und es unter dem Deckmantel „finanzielle Hilfe für uns“ verteilen. Es wird sich festgekrallt an Mundschutz und Ausgangssperren. Es wird hintrainiert auf das angebliche Allheilmittel Impfstoff. Und wehe einer hat eine andere Meinung. Ich bin gespannt, wohin uns dieser Weg führt?


Versöhnlich stimmt mich die immerwährende Veränderung der Natur, denn sie wird letztendlich stärker sein als wir

 

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