Wir fühlen uns gesund, leben in einem wunderschönen Haus mit Isolation, Dach und Heizung. Und wir haben unsere Vorräte wieder wie gewohnt aufgefüllt. Wie wertvoll das ist, erkenne ich bei jedem Blick in die Nachrichten dieser Welt. Es wird nur Angst verbreitet, Positives gibt es anscheinend nicht mehr zu berichten. Für mich als Sicherheitsmensch bedeutet es, permanent an mir zu arbeiten und mich nicht verrückt zu machen. Ich habe das Glück, mich ganz schnell wieder aus so einem Zwischentief herausholen zu können und schon spüre ich das sanfte positive Lächeln im Gesicht.
Es ist schön hier zu leben, das stellen wir immer noch täglich fest. Langsam kommen auch die Rituale – z.B. mindestens einmal die Woche in unserem „Tante-Emma-Laden“ im Dorf einzukaufen. Da gibt es frische Wurst und Fleisch vom Metzger, der Geschmack ist unglaublich. Und erst der Leberkäs – eine wahre Gaumenfreude.
Bis zum 3. Oktober haben wir in der Küche mit dem Holzofen geheizt. Dann wurde es wirklich kalt und wir mussten die Zentralheizung aktivieren. Was hier normal ist, das ist für uns ein Traum nach der langen Zeit in der Türkei. Früh aufstehen und es hat einfach immer 18-20 Grad. Die genügen uns locker. Ein Bad das immer warm temperiert ist, von der Fußbodenheizung ganz zu schweigen.
Wir erobern unser neues Zuhause in nächster Umgebung 
Othmar läuft seine neuen Winterstiefel ein 🙂

dazwischen ein wunderschöner Schwammerlbewuchs am Wegrand

und saftiges Grün mit dem ersten schneebedeckten Berg im Hintergrund
Zu meinem Geburtstag am 16.10. wollte ich über die Grenze – das erste Mal ohne Flugzeug. Schon zwanzig Minuten später waren wir im kleinen Dorf Strážný und fühlten uns wie in der Türkei. Alles etwas unordentlich, die vielen asiatischen Verkaufsstände gefüllt mit Billigware. Wahrlich ein wunderbares Kontrastprogramm.

doch billig einkaufen ist nicht – viele Tschechen kommen mittlerweile zu uns rüber

aber das Gefühl hier einfach ohne Touris herumzuschlendern war genial

und die asiatische Küche war auch für den Preis absolut in Ordnung

viele Dinge wie in der Türkei – Ramsch aus China
Wieder zuhause habe ich mein neues Tschechen-Vogelhäuschen gleich in Betrieb genommen. Über den Bogen noch Zweige angebunden, damit das kleine Federvieh möglichst geschützt durch den langen Winter kommt.

was für ein Genuss, nun täglich diese liebenswerten Meisen, Spatzen und Kibitze in ihrer Lebendigkeit zu beobachten
Vom 16. bis 19. Oktober 2025 wurde das Dreiländereck Deutschland–Österreich–Tschechien zum Zentrum der Rallye-Welt. Am 18. wurde der Stadtplatz von Freyung ab 15 Uhr für alle Teilnehmer des WRC-Laufs, des ADAC Opel Electric Rally Cups und der Slowy Sideways zur großen Rallye-Bühne. Da waren wir natürlich bei strahlendem Sonnenschein mittendrin. Sogar die Motorsport-Legende Walter Röhrl war im Rahmenprogramm der CER im «Slowly-Sideways»-Feldes mit seinem Opel Ascona A von 1975 am Start.

so relaxt gefällt sogar mir der Motorsport

das sind doch echte Hingucker

er war mein absoluter Favorit
Dazu gab`s richtig gute Musik von UnserRadio und so manch einer wippte freudig zu den Oldies. Ab 17.30 Uhr fuhren die echten Ralley-Piloten durch, das war dann schon was anderes.
Damit`s nicht ganz so lustig wird, war ich endlich beim HNO wegen meiner Schwerhörigkeit. Die Diagnose klar und deutlich im niederbayrischen Dialekt „links ist schlecht, rechts echt beschissen“. Eigentlich hat er nur bestätigt, was mir schon viele Jahre klar war. Doch wenn man die Enkel akustisch nicht mehr versteht oder der Partner keine Lust mehr hat alles dreimal zu erzählen, dann ist es genug. Der Hörakustiker hat das nur bestätigt und jetzt warte ich auf den Start mit den Test-Hörgeräten. Zumindest ist mir klar, dass meine jahrelange Schwermetallvergiftung die Ursache ist. Wenn ich meinen Feind kenne, kann ich besser damit umgehen.
Die nächste Herausforderung – eine Lesung in der Kreisbibliothek in Freyung von Leo Reisinger mit seinem neuen Buch. Klar dass ich gleich zwei Karten reserviert habe. Aber – am gleichen Abend hatte Othmar die Möglichkeit ins Vereinsheim hier am Ort auf ein Bier zu gehen – und das hatte Priorität. So war ich am 24. Oktober alleine, noch bei Helligkeit, nach Freyung unterwegs. Ich fuhr die Strecke zum Veranstaltungsort sicherheitshalber vorher noch einmal ab, damit ich in der Nacht keine Probleme bekomme. Dann ging ich erst einmal gemütlich einkaufen. Der Saal für die Lesung war bis auf den letzten Platz besetzt, 90 % Frauen. Ich kam mir erst einmal sehr verlassen vor, da sich die anderen zumeist alle gekannt haben. Doch den Leo Reisinger dann live zu erleben, hat mich die kurzfristige Einsamkeit schnell vergessen lassen.

er ist auch live zum Knuddeln

und hat uns oft zum Lachen gebracht
Die Heimfahrt durch den dunklen Wald war schon etwas gruselig, aber nur so kann man seine geheimen Stärken herausfinden. Zuhause haben zwei glückliche Katzen und ein Glas Wein gewartet und ich war einfach nur stolz auf mich.
Am nächsten Abend zogen wir dann zusammen los – „Wirtshausmusi“ in Grainet, also gleich um die Ecke. Uns war nicht bewußt, welch eine Gaudi man mit bayrischer Musik haben kann. Vier verschiedene Gruppen haben sich mit unglaublichem Rhytmus und Begeisterung abgewechselt. Wir saßen am Seniorinnentisch und wurden auf`s herzlichste von der ganzen Truppe begrüßt und aufgenommen. So haben wir uns das Leben auf dem Land gewünscht.

ich kam aus dem Staunen nicht heraus

und der Percussion-Musiklöffel-Spieler vorne hat mich in seinen Bann geschlagen

alle eine echte Bereicherung und erst der Anfang für uns
Es wird ernst, der Winter naht. Die Schneestangen säumen nun hier die Straßen und die Einfahrten zu den Grundstücken sind auch alle markiert.

Was kommt da wohl auf uns zu?
Dazwischen freunde ich mich mit unserem Ofen an. Allerdings hat sich jetzt herausgestellt, dass die Temperaturschalter speziell am Ceranfeld nicht mehr richtig funktionieren. Was nun? Einen Service gibt es bei diesem alten Modell nicht mehr. Aber einen tollen Vermieter, der jemanden kennt, der Unmögliches wieder möglich macht. Und so kam der begeisterte Renter Hans zu uns, der ein leidenschaftlicher Elektriker ist. Er meint, wir brauchen nur neue Schalter. Diese haben wir tatsächlich noch bei Amazon bestellen können. Sobald die kommen, baut er sie uns ein. Dann müßten wir wieder einen voll funktionierenden Herd haben. Das läuft hier einfach super.

und der Birnen-Käsekuchen ist doch echt gelungen
Jemand aus dem Universum passt auf uns auf. Schräg gegenüber von uns haben wir gleich einen super Automechaniker. Bei dem haben wir unsere neuen Winterreifen bestellt, die einige Tage später gleich noch montiert wurden – zu einem echten Freundschaftspreis.

man hilft sich hier am Land und als Nachbarn sowieso
Und wer häufig solch einen Sonnenaufgang erleben darf, der fühlt sich einfach am richtigen Platz

bei diesem Schauspiel bin ich im Schlafanzug raus um dem ganz nah zu sein –
sche is bei uns Dahoam