….wer hätte gedacht, dass ich das je so begeistert sagen würde? Ich jedenfalls nicht. Es tut sich eine neue Welt für uns auf hier im Bayerischen Wald.
Doch erst mal begann der 1. November mit strahlend blauem Himmel und Sonne. Ich geniesse im T-Shirt dieses sanfte Streicheln der warmen Sonne.

ganz schnell waren die Gartenstühle wieder aus dem Winterlager draußen

die weiße Magnolie verspricht uns jetzt schon eine Blütenpracht

noch eine letzte Schlüsselblume – da kommen Kindheitserinnerungen hoch
Am 3. November war es endlich soweit – meine Hörgeräte waren fertig zum Testen. Als ich nach 1,5 Stunden nach draussen ging, war ich in einer anderen Welt. Die Motorengeräusche waren neu, ebenso die Möglichkeit der Kommunikation mit anderen Menschen. Im Garten hörte ich unsere Vögel zwitschern, eine Biene laut an meinem Ohr summen. Was habe ich nur alles versäumt in den vergangenen Jahren. Othmar ist glücklich, dass er endlich verstanden wird. In der zweiten Woche begann die Feinarbeit der Einstellungen, das erfordert jetzt die nächste Zeit etwas Geduld. Doch die habe ich sicher, denn von dem Genuss wieder mehr zu hören und mich unterhalten zu können, will ich mehr.
Das Wetter ändert sich, der Winter kündigt sich an.

der Nachtfrost kommt nun immer häufiger, doch bei diesem Ausblick vergesse ich sogar das Frieren

am 6. November begrüßte uns früh der grösste Vollmond des Jahres 2025

Spaziergang mit Blick auf die Alpen, das Licht hier fasziniert täglich auf`s Neue
Am 9. November kam der Winter, Null Grad – es schneit ganz sanft. Ich stehe wie ein Kind am Fenster, beuge mich über die warme Fensterbank, starre fasziniert nach draußen und kenne mich nicht wieder. Habe ich diesen Wechsel der Jahreszeiten wirklich so vermisst? Zwanzig Jahre nur Sonne und Meer sind anscheinend für ein Sonnenkind wie mich wirklich genug. Wir genießen jeden einzelnen Tag hier mit diesen vielen neuen Abenteuern.
Ich bin seit Neuestem ein begeisterter Vogelfan, gehe in aller Früh raus und fülle die Futterplätze.

nie hätte ich gedacht, dass das Zuschauen so eine Freude macht

so nah

unser wunderschöner Specht kommt täglich und genießt die Futtervielfalt
Nach über zwei Wochen sind endlich die neuen Schalter für den Backofen angekommen. Unser Rentner-Elektriker kam umgehend für den Einbau. Aber so leicht ging es dann doch nicht. Einmal hatten die hinteren Platten Strom, dann war wieder nix. Eine intensive Suche begann. Der Fehler war einfach nicht zu finden, ich schaute schon mal im Internet nach einem neuen Backofen. Unser Vermieter kam dann auch noch dazu und ich beobachtete drei schlaue Köpfe, denen das Hirn nur so rauchte. Es gab einfach keine logische Erklärung. Bis unser Vermieter fragte, ob die elektrische Uhr am Backofen aktiviert ist. Und genau hier lag das Problem – die Uhr ist mit den Schaltköpfen gekoppelt. Ungewöhnlich – aber nach dem Einstellen funktioniert wieder alles. Und seitdem können wir beim Kochen wieder die Hitze regeln. Danke an die schlauen Köpfe, ich konnte viel dazulernen.

und schon kommen die ersten Köstlichkeiten aus dem Backofen
Der Winter hat uns im Griff, nachts können es schon mal minus 9 Grad sein. Der nächste Termin für den Hörakustiker stand an. Einen Tag vorher kam der Schnee dann richtig runter. Die Straßen mit einer dicken Schneedecke bedeckt. Ich nun im Panikzustand. Die Vorstellung, am nächsten Morgen bei Eis und Schnee nach Waldkirchen zu fahren war schrecklich. Doch meine Devise ist – je größer die Angst, desto mehr muss man sie angehen, um gestärkt aus der Situation herauszukommen. Für Othmar war klar, er lässt mich nicht alleine fahren. Erst haben wir mal den Weg zum Auto freigeschaufelt, ein surreales Gefühl. Dann das Auto klar gemacht und los ging`s. Die Straßen waren super geräumt und ich konnte gar nicht mehr verstehen, warum ich diesen Panikmodus hatte. Das Alter? In Waldkirchen waren wir dann noch einkaufen und am Rückweg nochmal das Hörgerät nachstellen lassen, es klang einfach zu blechern. Als ich danach das Auto wieder starten wollte, gab die Batterie noch einmal einen kurzen Mucks von sich und dann war es vorbei. Sch….!! Gleich gegenüber eine Tankstelle mit Werkstatt. Diese war allerdings schon länger geschlossen und keine Hilfe möglich. Die Mädels vom Hörakustiker haben dann die nächste Werkstatt angerufen, das Problem geschildert und der Chef persönlich war 15 Minuten später mit einer Starterbox bei uns. „Ja, das ist die erste Batterie, da muss eine Neue rein. Ich bestell sie gleich, dann ist sie morgen früh da.“ Doch das größte Geschenk für mich war die Hilfsbereitschaft. Er drückte uns die Starterbox in die Hand, falls wir am nächsten Morgen nochmal Probleme haben sollten. Einfach so. Doch das Auto sprang am nächsten Morgen wirklich an. Ich fuhr nun ohne Angst durch die winterliche Landschaft und die neue Batterie war ruckzuck eingebaut. Die Rechnung hat uns dann wirklich positiv überrascht und der Serviceeinsatz war auch noch kostenlos. Ein herzliches Dankeschön für diesen Kundenservice an die „Kfz-Werkstatt Saibold in Waldkirchen“.
Am 27. November hatte Othmar endlich – nach „nur“ fünf Wochen Wartezeit einen Termin beim Urologen in Grafenau. Ich fahre mittlerweile durch die winterliche Landschaft mit Genuss. In der Arztpraxis – wie überall hier – einfach nur gute Laune trotz der vielen Patienten. Sogar der Arzt nahm sich dann noch für ein paar persönliche Sätze Zeit. Ja, es ist schön wieder hier zu sein.

Möpl blickt fasziniert in die neue Landschaft

…wir ebenso


und Suse überlegt, was sie damit anfangen soll
Am 29. November waren wir das erste Mal beim „Medienstammtisch über 60“ der einmal im Monat im Bürgerzentrum stattfindet. Wir haben viel gelernt und die netten Senioren haben uns ganz schnell das Gefühl gegeben, hier dazuzugehören.
Anschließend noch ein Besuch beim Christkindlmarkt – wer hätte das von uns gedacht? Das Schönste daran, es gab wirklich nur reine Handwerkskunst. Ich wusste nicht, dass es noch ohne chinesische Billigprodukte geht.

unser Vermieter hat mit viel Liebe gedrechselt und wunderbare Arbeiten ausgestellt

Besuch in der kleinen Kapelle, hier wurden viele selbstgebaute Krippen ausgestellt


das Wetter hat es gut mit uns und den Ausstellern gemeint

so gemütlich und heimatlich

30. November – bei diesem Sonnenaufgang kann einem doch nur das Herz aufgehen
Jetzt starten wir in den letzten Monat dieses sehr aufregenden Jahres. Die „stade Zeit“ kommt nun auch bei uns an, wir machen einfach einen Tag nach dem Anderen und sind gespannt was uns erwartet.