Juni – Wieder unter den Lebenden

Es ist müßig zu fragen – warum? Und doch kann ich es mir zwischendurch nicht verkneifen. Kaum zurück aus Deutschland hatte ich heftige Halsschmerzen, dazu kam dann ein sehr schmerzhafter Husten. Am 03. war es soweit und ich bin in’s Yücelen Krankenhaus. Leider war der behandelnde Arzt einer von der schnellen Sorte, die es auch hier gibt. Ein kurzer Blick in den Hals und das war’s. Antibiotika – was sonst, Halsspray und Saft. Das alles hat mir eine schlaflose Nacht beschert. Jedes der Medikamente rebellierte in meinem Magen und hat mich nur zum Würgen gebracht. Doch tapfer hab ich alles geschluckt. Geholfen hat es nix, ich mußte weitere drei Tage mit hohem Fieber durchstehen. Eine ordentliche Bronchitis hatte mich am Wickel. Am 06. war es genug und wir sind ins Ahu Hetman Hospital. Ein sehr verständnisvoller HNO-Arzt sagte, dass er mir leider nicht weiter helfen kann und verwies mich gleich an die Innere. Dort wurde nach eingehender Untersuchung eine Lungenentzündung diagnostiziert und ich bekam erst mal ein gemütliches Einzelzimmer für vier Tage. Dazu täglich zu den nun gut verträglichen Medikamenten einen Liter Power-Infusion mit viel Vitaminen um mich von meiner Schwäche zu befreien. Das Prozedere kannte ich ja – acht Jahre vorher hatte ich genau das Gleiche hier durchlebt. Nun bin ich wieder zuhause, lass mich von meinem Mann und den Katzen verwöhnen und erfreue mich des Lebens. Die Kraft kommt auch – allerdings sehr langsam -wieder zurück.


Ganz demütig lag ich hier und war dankbar, dass wir uns das leisten können. Meine Gedanken galten den vielen Menschen in dieser Welt, die durch Krieg und Terror schreckliches durchleben müssen und keine Behandlung erhalten.

Langeweile gibt es hier nicht. Gemütlich saß ich im Wintergarten und wollte mich schonen. Da kam plötzlich eine ausgerissene Kuh in unseren Garten gestürmt und wusste nicht mehr wohin. Ich rief um Hilfe zu den Nachbarn, die auch gleich angerannt kamen. Doch eine panische Kuh ist nicht so leicht zu fangen. Sogar der Besitzer nahm reißaus, als er versuchte, ihr einen Strick über die Hörner zu legen und die Kuh wieder durchging. Es hat einige Zeit gedauert, bis das erschöpfte Tier endlich nachgab.


„Gott ergeben“ geht es nun zurück in den vertrauten Stall

Nur nicht übermütig werden, das Leben hat täglich eine neue Überraschung parat. Die Tage wachte ich früh um 2 Uhr auf und konnte ein Geräusch nicht einordnen. Die Regenzeit war doch durch? Es tropfte im Zimmer – doch diesmal war es leider das Kondenswasser der Klimaanlage. Raus aus dem Bett, Eimer und Lappen parat legen. Am nächten Morgen gleich den Service über Freunde bestellt. Glück im Unglück – die waren gerade bei uns im Dorf und schon eine Stunde später hier. Über eine Stunde haben sie den verrutschen Kondensschlauch wieder an Ort und Stelle gebracht. Nun tropft es wieder draussen. Allerdings ist seitdem die Elektrik kaputt. Dafür muss jetzt ein anderer Service her. Dieser hat uns dann Tage später erst mal versetzt und so hoffen wir weiter. Wie immer – Geduld, Geduld und nochmal Geduld.


die Jungs waren echt gut – bis auf die ruinierte Elektrik


Suse mit grauen Socken – wo die sich wohl rumgetrieben hat?

Die Temperaturen bewegen sich nun zwischen 30° und 35°. Nachdem ich meine Energiereserven wieder aufgefüllt habe und mich fit fühle, stellten wir den Pool auf.


erst mal die neuen Platten verteilen


dann ganz relaxt dem einlaufenden Wasser zusehen


und schon ist er wieder mit 29° Wassertemperatur gebrauchtsfertig

 

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Alltag in Orhaniye 2019 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.