Oktober – Wut, Verzweiflung, Hoffnung

Der Herbst ist da – endlich. Die Temperaturen liegen nun zwischen 19 Grad nachts und 28 Grad tagsüber. Natürlich mit Sonne, natürlich immer noch kein Tropfen Regen. Die Natur dörrt aus, keiner macht ein Feuer für die Entsorgung des Gartenabfalls. Viel zu groß die Gefahr eines Brandes, es genügt immer noch ein kleiner Funke und alles brennt hier lichterloh.

Doch die Temperaturen regen zur Gartenarbeit an. Es wird viel geschnitten und gesägt und es macht Spass, den Erfolg zu sehen. Unser Beet war total zugewuchert, Othmar hatte es satt. Tagelang hat er Wurzeln und Gestrüpp ausgerissen, neue Steine gesetzt, die Erde gesiebt.


und viele T-Shirts durchgeschwitzt


dafür sieht der neue Steingarten nun mit vielen schönen Hibiskuspflanzen super aus

Es ist Zeit vom Sommer- auf den Herbstmodus umzusteigen. Die Sonnenbeschattungen werden entfernt, alles winterfest verpackt. Die Umstellung ist jedes Jahr von neuem spannend.

Unser Pool war nach neun Jahren am Ende – ich hasse Plastikmüll, doch in der heutigen Zeit einfach nicht vermeidbar. Mit schlechtem Gewissen rollen wir ihn zusammen und dann ab in den Çöp (Müllcontainer).


ein trauriger Anblick – doch der Neue ist schon im Depot und wartet auf den nächsten Sommer

Auch unsere Branda vom Wintergarten war nach gefühlten hundert Mal flicken und ausbessern am Ende. Mehr als neun Jahre hält es hier mit der Sonnenbestrahlung trotz Pflege einfach nicht durch.


weg mit dem kaputten Teil


„Özmaris Tente“ hat super gearbeitet, bis auf Kleinigkeiten hat alles gepasst


nun sind wir von riesigen Panoramascheiben umgeben, was für ein gigantisches neues Lebensgefühl


und hier hat der ausgediente Holzkorb gleich einen neuen Platz bekommen –
Suse geht nicht mehr raus

Doch leider wird meiner Euphorie ganz schnell ein Ende gesetzt – am 5. Oktober wurde mir wieder mal mein Leben geraubt. Von einer Sekunde zur anderen tobten angereicherte Umweltgifte in mir. Ich bin wütend, könnte nur noch schreien. Seit 1998 muss ich diesen Wahnsinn ertragen. Zumindest bleibt es ziemlich genau bei diesem Monat. Ich fühle mich wie ein Roboter, funktioniere und fühle mich trotzdem nur todmüde und erschöpft. Dazu die gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Kopf wackeln, zittern und heftige Schmerzen im Schulterbereich. Innerhalb 48 Stunden habe ich diesmal meine Reise nach Deutschland zur Ärztin organisiert. Mir war klar, da vergeht wie immer nichts von alleine. Doch es waren lange harte Wochen bis zum Abflug.

In dieser Zeit deprimierenden Zeit stand eines Tages dieser kleine Kater vor mir. Blickte mich an und machte mir klar – ich tu Dir so gut. Ich war nicht auf Nachwuchs eingestellt, doch dieser kleine Kerl schaffte es, sich in mein Herz zu schleichen. Und jeder Sprung auf meinen Schoß, jede Kuscheleinheit von ihm mit tiefem Schnurren war wie Medizin.


noch ist er namenlos …….

…..doch das wird sich ändern, denn diesem Blick kann ich nicht widerstehen

Am 25. Oktober fuhr mich meine Freundin Bine doch wirklich bis vor die Haustür vom Flughafen in Izmir. Sie konnte mein Leid nicht mitansehen. Tausend Dank dafür. In München wurde ich von langjährigen Freunden in Empfang genommen, die mich liebevoll betreut und zur Ärztin gebracht haben.

Und trotz der kurzen Zeit – mein Rückflug war schon wieder am 29. Oktober – habe ich einige Stunden mit Kindern und Enkel verbracht. Solche Menschen in einer Notlage um sich zu haben ist die beste Medizin – eine innige Umarmung zu Euch allen.


endlich wieder mal Oma sein


diesen kleinen Körper zu spüren und zu hören „Oma, lies das nochmal von den Dinos“


dazu die lustige Kürbisbastelei für Halloween – gibt es etwas Schöneres?

Die Zeit verging wirklich wie im Flug, die heftige Schwermetallvergiftung samt vielen anderen Toxinen wurde ausgeleitet. Nun kehre ich zurück ins Leben und bin froh, es auch diesmal überstanden zu haben.


Suse wollte sicher sein, dass der Koffer auch wirklich aus- und nicht wieder eingepackt wird

Leider habe ich mir auf der Rückreise wieder mal einen Infekt mit heftigen Hals- und Gliederschmerzen eingefangen. Ich hab es einfach nur satt. Nun zwei Tage später scheine ich den Kampf zu gewinnen, der Hals ist viel besser und ich bin zuversichtlich. Der Glaube und Globuli samt Energiekarten wirken – ich bin der Meinung, wie ich geheilt werde, ist egal. Hauptsache es klappt!

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