September – Ende der sengenden Hitze

Endlich – nach gefühlten ewig langen Monaten der Hitze ist ein Ende in Sicht. Die Lebensgeister erwachen wieder. Ein unglaubliches Gefühl. Die lähmende Trägheit, die uns alle hier über Wochen und Monate gefangen hielt, löst sich auf. Die Temperaturen gehen nun nachts schon mal auf 24 Grad runter. Tagsüber noch über 30 Grad, doch es ist das letzte Aufbäumen.

Schlagartig will man was tun. Sich endlich wieder bewegen. Ich schlendere durch unseren verwilderten Garten und schnell war klar, was nun meine größte Herausforderung ist. Früh raus aus dem Bett und zwei bis drei Stunden den Garten zurückerorbern. Gepaart mit der Hitze verliert man schon mal ein Kilo, das ist doch alles wert.

Die Granatapfelbäume wachsen gen Himmel – aber nur noch, bis ich mit meiner Säge auftauchte. Das Holz ist relativ leicht zu sägen, so konnte ich mich gut austoben.

Es entstanden Berge an geschnittenen Sträuchern und Bäumen. Wohin damit? Da bei uns hinten am Garten häufig auch die streunenden Hunde rein sind, machte ich einen natürlichen Zaun.


das war`s mit dem Durchgang, nun ist Ruhe

Das mit Gras zugewachsene Beet hat uns schon lange genervt, was Neues muss her. Othmar kann mich nicht alleine arbeiten sehen und tobt sich nun mit Hacke und Schaufel dort täglich aus. Und das Schönste – wir haben alle Zeit der Welt und können jederzeit aufhören, wenn sich unsere alten Knochen melden.


viele neue Ideen wollen da verwirklicht werden

Die Gemeinde hat die Straßenränder abgemäht, ich war entsetzt. Alles lag kreuz und quer. Da kommt die deutsche Gründlichkeit dann doch durch. Bewaffnet mit Gartenschere und Rechen habe ich unsere Steinmauer zurückerobert. Aber immer ganz vorsichtig wegen unserer Schlangen und Skorpione.


es macht echt Spass, wenn jeder Halm mal weg ist

Am 5. September dann der langersehnte erste Regen. Da liegt immer eine unvorstellbare Spannung in der Luft. Alles wird draußen nochmal kontrolliert und gesichert. Sämtliche elektrischen Geräte noch schnell aufgeladen. Denn normal heißt Gewitter und Regen hier immer auch Stromausfall. Man wartet, man schaut. Und dann fängt es an. Zuerst ganz leise, feiner Sprühregen. Wieder warten. Die Tropfen werden größer und schließlich das begehrte Prasseln. Wasser, das die Straße schnell runterfließt und den Dreck mit sich reißt. Es tut so gut.


am nächsten Morgen werde ich von diesem wunderbaren Regenbogen begrüßt,
was gibt es Schöneres


nun eine tägliche Blütenexplosion


Hibiskus ist ein Wunder der Natur


jede Blüte etwas Besonderes

Nun ist er wirklich da – der Herbst, wir geniessen ihn in vollen Zügen.

 

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