August – Alles so friedlich

Die Langsamkeit wird nun gelebt. Nur nicht viel bewegen. Die Temperaturen liegen gleichbleibend bei 35-37 Grad, nachts so 25 Grad. Alles was wichtig ist, muss gleich früh gemacht werden. Kochen ist so eine Sache, abends in die 35 Grad heiße Küche gehen, ist eine Herausforderung. Also früh vorbereiten oder gleich fertig machen.

Es hat schon was – diese Langsamkeit. Viel Zeit für viele Gedanken, Zeit sich selber zu betrachten. Rauszuschauen in die Welt, die nicht bereit ist, was zu lernen und zu verändern. Ein Klimawandel der mit Bränden und Überschwemmungen droht. Aber……?

Somit zurück in meine kleine Blase. Vom Feuer wurden wir bisher verschont, man wird dankbar und demütig. Die Zeit fühlt sich kostbar an, in denen keine Katastrophen nahen.

Doch nur einigeln geht gar nicht. So wagen wir uns raus in unsere kleine Welt, um die vielen Schönheiten in nächster Nähe zu genießen. Da tut ein Besuch beim glücklichen Besitzer unserer „Kalapuna“ in Selimiye einfach nur gut. Bei Çay und Keksen wurden wir mit viel Gelächter von ihm und seiner Frau in türkisch gefordert und erlebten einen sehr abwechslungsreichen Nachmittag.


„Kalapuna“ hat dort einen wunderschönen Liegeplatz….


….und die Beiden konnten dann einfach kein Ende mit der Fachsimpelei finden.
Schön sie so begeistert zusammen zu erleben.

Am 14. August kam eine furchtbare Luftfeuchtigkeit. Neun Tage hat sie uns mit bis zu 80% gequält. Tag und Nacht nur noch ein Schleichen, ein permanent nasser Körper. Das Meer hat unnatürliche 30 Grad + und bietet somit auch keine Abkühlung.


das kennen wir um diese Jahreszeit nicht – alles wolkenverhangen

Was für ein Gefühl, als das vorbei war. Endlich wieder mehr bewegen, raus in die kleine Welt. Da bietet sich ein Dorfspaziergang natürlich an.

Wir sind ja immer neugierig, wie die neu gebauten Häuser so halb fertig aussehen.


schon spannend, wie man Wasserrohre an der Decke verlegen kann


die Treppe vor dem Fenster fasziniert mich schon seit Jahren immer wieder. Aber – wir müssen ja nicht alles verstehen.

Also weiter und Augen auf.


dieses Huhn ist Selbstversorger – bei diesem Anblick konnte ich einfach nur noch lachen – und Lachen ist ja bekanntlich gesund


dazwischen immer wieder eine üppige Blütenpracht – was für eine wunderbare Natur, die sich mit ein bisschen Pflege einfach nicht unterkriegen lässt


hier wurde die Wasserrechnung ordentlich platziert, es wohnt nur noch keiner da

Von meinen misslungenen Yoghurt-Versuchen und dem langsamen Herantasten an die feste Konsistenz habe ich ja schon erzählt.


Nun bin ich Yoghurt-Spezialist – die gewünschte stichfeste Masse ist erreicht und die Zubereitung geht wirklich ganz schnell. Da schleicht sich dann schon ein freudig stolzes Strahlen in mein Gesicht, Hartnäckigkeit lohnt sich.

Marmaris ist im Sommer einfach anstrengend, hohe Temperaturen und dazu die Luftfeuchtigkeit. Doch beim letzten Besuch war von Anstrengung bei mir nichts mehr zu spüren. Ein neuer Schuhladen hat aufgemacht und ich war nicht mehr zu halten.


Othmar hatte seinen Spass mit mir, die Auswahl unglaublich und alles in meinen Lieblingsfarben.


die Qual der Wahl mit viel Gaudi und endlich habe ich meine neuen Schuhe gefunden

Zum Ausgleich am nächsten Tag nach Delikyol zum Schwimmen, es ist halt immer wieder schön. Allerdings machen sich heuer die Besucher rar, denn die Preise schießen nun bald täglich in die Höhe.


Treffen mit Freunden früh um 9 Uhr im Wasser – welch ein Genuss. Da Leben wo andere Urlaub machen. Ich empfinde es – auch nach diesen langen Jahren – immer wieder als etwas ganz besonderes.


am Abend dann ein Retro-Monopoly das über Südtirol extra in die Türkei eingeflogen wurde – danke dafür Bine

Ganz leise meldet sich nun der Herbst an, die Tage werden kürzer und wir freuen uns nach bald drei Monaten Trockenheit auf Regen und kühlere Temperaturen.

 

 

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