Oktober – Regen, Hundstage

Regen – der erste nach bald fünf Monaten zuverlässig heißem Sonnenwetter. Gemischte Gefühle stellen sich ein. Schön, dass die Natur so rein gewaschen wird. Nicht schön, erst mal im Haus zu sitzen und sich mit der neuen Situation auseinandersetzen. Ich fühl mich wie jedes Jahr erst mal eingeengt. Durch die Klamotten (Fleece Jacke, ihhh – was ist das?) und Schuhe an den Füssen. Doch es hat natürlich auch seine Vorteile. Die Nächte sind traumhaft, durchschlafen problemlos möglich, ohne Duschorgien zu nachtschlafender Zeit. Es gibt halt keine vier, sondern nur zwei Jahreszeiten hier. Und – in spätestens zwei Tagen ist die erste Regenfront hier durch und ich komm wieder auf meine Kosten. Spätherbst mit viel Sonne ist angesagt.

Regen
tristes Grau mit „Regentropfen, die an mein Fenster klopfen“

Katzen
Krümel und Nemo kuscheln schon mal zur Probe im Winterquartier

Hundstage – Unsere Nachbarn haben einen neuen Wachhund – somit auch wir, wegen des gemeinsam bewohnten Grundstücks. Der Vorgänger hat nach knapp fünf Jahren beschlossen, über den Regenbogen in das gelobte Land zu ziehen. Jahrelang nur an 1,5 m Kette ist einfach kein Hundeleben. „Lord“ – einem zweijährigen belgischen Schäferhund drohte das gleiche Schicksal. Aber – nicht mit mir. Nach vielen Verhandlungen, bösen Blicken und einer riesen Wut in meinem Bauch bekam Lord eine  lange Laufleine zwischen den Bäumen verpasst. So weit, so gut. Ein Anfang war gemacht. Nun musste unser Nachbar aus Gesundheitsgründen für eine Operation längere Zeit nach Istanbul und wir haben „Lord“ an der Backe. Hundefutter kochen – kein Problem. Streicheln und dabei meinem Monolog über das triste Hundeleben zuhören liebt er auch. Gassi gehen dagegen unmöglich, da er vor Energie strotzt, sich von der Kette losreißt und schon sechs Hühner gekillt hat. Somit versuche ich, ihn wenigstens mit seinem Quietsch-Hamburger auf Trab zu halten. Bei Regenwetter wird er mit der Kette umgehängt, damit er in die alte Hundehütte kann. Doch diese fand er nun gar nicht mehr so toll und hat sie in den letzten Tagen buchstäblich zerfetzt.

Lord1
was nun???

Ich lag Othmar tagelang in den Ohren, dass der arme Hund doch eine neue Hütte braucht, zumal einige Regentage ins Haus stehen. Gestern hat er sich nun meiner Jammerei erbarmt und mir ein wunderschönes Geburtstagsgeschenk  gemacht. Kreativ wie er ist, hat er aus den Resten des alten Nachbar-Schuppens ein neues Zuhause für Lord gebaut.

Lord3
die neue Hütte entsteht…..

Lord4
…..und Lord hat sie mit Begeisterung in Beschlag genommen.

Letzte Nacht hatten wir dann wirklich heftigen Regen und……. „er“ hat sich in seinem neuen Zuhause verkrochen. So wenig bewirkt so viel und bei jedem Blick aus dem Fenster freue ich mich für Lord. Danke dem tollen Mann an meiner Seite, der meine verrückten Wünsche mit viel Tatkraft immer wieder realisiert.

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