August – Alles ganz vorsichtig

Ich fühle mich wie eine Schnecke in ihrem Haus. Nur nicht raus, dann kann nichts passieren. Die Brände sitzen tief, die Seelenqual will verarbeitet werden. Das geht bei mir nur mit Rückzug. Die Hitze lähmt ebenfalls. Weiterhin 35 -40 Grad tagsüber, dazwischen Luftfeuchtigkeit an die 70 %. Überall Urlauber, die nun an den Straßen entlang campieren. Das Geld wird knapp, Hotels und Pensionen sind nur noch für die Oberen bezahlbar. Leider wird die Natur trotzdem hier viel zu wenig geschätzt, der Urlaubsmüll bleibt dann einfach liegen. Dazu die Autokolonnen, die kein Ende nehmen.

Somit habe ich den August in meinem Schneckenhaus verbracht und die Tage langsam an mir vorbeiziehen lassen. Doch bald haben wir es geschafft, dann kommen auch die Lebensgeister zurück.

Unsere Feigenbäume sind voll mit Früchten. Ich stopfe mir täglich den Bauch damit voll, doch es ist einfach zuviel. Wie kann ich sie haltbar machen – ohne Würmer? Meine Freundin Bine hat mir ihren Dörrautomaten ausgeliehen.  Ich hab was von 10-15 Stunden Dörrzeit gelesen? Unvorstellbar!


Schicht für Schicht wurden die Früchte auf`s Gitter gelegt


von wegen „unvorstellbar“ meine Feigen wurden 16 Stunden gedörrt,
ich denke es wird bei dieser einmaligen Dörraktion bleiben

Dazwischen freue ich mich an unserer Finnie, die nun seit einem Jahr unser Leben teilt, Spass am Leben hat und ihren Übermut täglich auslebt


frisches Stroh – was sich da so alles darunter bewegt und lebt


der nächste Winter kommt bestimmt – für Finie ganz klar, das muss ihr neuer Korb sein, da sie wie maßgeschneidert reinpasst


Suse und Lieserl versuchen dagegen, sich nicht zu bewegen

Ein Ausflug in die Natur bestätigt unsere Sehnsucht nach Veränderung.


was für eine Idylle – Platz für ein neues Zuhause?

Am 23.08. – ganz überraschend – der erste Regen. Lange Monate in Hitze und Dürre liegen hinter uns. Die Natur jubiliert. Leider war das nur ein Vorgeschmack und 24 Stunden später wurde es wieder heiss. Doch die große Hitze dürfte durch sein, jetzt wird Luft geholt.


Am Meer sitzen, Burger essen und dazu eine herrlich leichte Brise.
Das sind die Glücksmomente, die uns keiner nehmen kann.

 

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