November – Sabır, sabır, sabır

„Sabır“ – was für ein schönes Wort für die „Geduld“. Mein täglicher Lernprozess. Denn geduldig bin ich häufig nicht. Und ärgere mich dann deswegen. Es geht wieder mal um unser Internet. Seit langen Wochen kämpfen wir mit einer schwachen Verbindung. Es ist zum Haare ausreißen. Kaum ist der erste Regen durch, kommen die Probleme. Die Leitungen der Telekom sind marode, doch es ist kein Geld für Ersatz da. Der Service war Dauergast bei uns, doch die armen Mitarbeiter können ja nix dafür. Wir waren nun endgültig mit unserer Geduld am Anschlag. Es musste was passieren. Das haben wir nun auch getan. Nun kommt unser Internet über den Funkmast ohne Kabel. Ich bin wohl noch skeptisch, zu lange war die Zeit, als man für jede Übertragung einer Website einen Kaffee trinken konnte. Aber wie jeder Türke hier ganz positiv sagen würde Inshallah“. So versuche ich es nun auch zu sehen, bisher scheint es ja gut zu funktionieren.

Am 1. November haben wir mit dem Heizen begonnen. Ganz langsam erst mal am Abend. Schön ist es wieder, das Knistern und das Feuer.


Mogli hat den Lieblingsplatz von Krümel übernommen – ich konnte es nicht fassen, denn noch nie lag er hier im Korb

Nachts haben wir nun so um die 15 Grad, doch tagsüber mit Sonne immer noch 20-24 Grad. Und das im November. Die Natur erwacht nach den ersten Regenfällen zu neuem Leben. Es ist unglaublich was sich alles tut.


das ist der Blick zur Strasse


der Jasmin ist nochmal in voller Blüte


unser Mandarinenbaum ist voller Früchte, doch heuer ist alles sehr klein wegen der langen Trockenheit im Herbst


dafür macht der neue Teppich unseren Wintergarten noch gemütlicher

Ruhe kehrt nun ein in unserem Alltag. Ich versuche meinem Lebensziel der Gelassenheit näher zu kommen und übe dafür täglich. Denn irgendwann möchte ich total entspannt über den Regenbogen tanzen können.

Einkauf am Bazar und anschließend Treff mit Freunden auf einen Tee.


derweil pickte das freche Huhn gemütlich in unserem Grünzeug

Besuch bei Freunden im nächsten Tal. Die haben ein uraltes Steinhäuschen etwas renoviert und geniessen das einfache Leben auf dem Land.


so viel Charme


der Ofen wurde gerade installiert – es ist so heimelig


eine abgesägte Palme dient als Sonnenplatz für die Katzen

Wir haben dann noch einen herrlichen Spaziergang gemacht. Gefühlt nochmal 100 Jahre zurück. Natur pur und traumhaft schön. Auf einem herrlichen Grundstück träumten wir wieder mal von unserer Alters-WG. Irgendwann wird sich auch dieser Traum erfüllen.


uralte Olivenbäume, die sicher viel erzählen könnten


alles scheint noch so unberührt


Schlehdorn reif zum pflücken


hier kann man doch nur träumen

Wir sind immer noch glücklich hier und nach jeder bewältigten Katastrophe ist die Freude groß. Stromausfälle sind wieder an der Tagesordnung, das wird dann mit vielen Kerzen ausgeglichen. Doch die Begeisterung, wenn alles wieder funktioniert ist immer wieder unglaublich.

 

 

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