September – Urlaubsende

Endlich gehen sie, die vielen Touristen. Gefühlt hat heuer ganz Istanbul samt Izmir bei uns auf der Halbinsel Urlaub gemacht. Autokarawanen ohne Ende, Einfahrt in die Datca Yol nur mit viel Geduld. Doch am 17. beginnt die Schule und langsam kehrt die von uns so ersehnte Ruhe wieder ein.

Allerdings wird immer noch auf vielen freien Flächen gebaut. Jede noch so kleine Lücke ist gut für ein Fundament. Dann wird Stein auf Stein gesetzt,  solange das Geld eben reicht. Und leider reicht es lange.


unser Nachbar hat schon verputzt


dafür sieht die Elektrik eher nach einem großen Abenteuer aus –
die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist die (fast) Gerade

Hornissenangriff – Wenn wir bei unserem wöchentlichen Gemüsebazar einkaufen, nehmen wir am Rückweg meist unsere alte Nachbarin mit ihren schweren Einkäufen mit. Die freut sich riesig, liebt uns heiß und innig und ist immer gut gelaunt. Diesmal hatten wir leider nichts zu lachen. Othmar half ihr aus dem Auto, nahm die Tüten und das „Mutterl“ am Arm und wollte gerade über die windschiefe Treppe mit ihr zum Häuschen gehen. Da hörte ich ihn auf einmal nur noch schreien, sah ihn rennen und eine Wolke von Hornissen hinter ihm her. Zum Denken blieb keine Zeit, ich sicherte das Auto, scheuchte die letzten Viecher raus und fuhr rückwärts um meinen Mann zu retten. Zuhause riss er sich sämtliche Kleider vom Leib und sprang in unseren kleinen Pool. Dann erst sah ich das Ausmaß des Angriffs. Zehn Stiche – einen am Nacken, einen beim Mund. Der Rest am Rücken und über den Arm verteilt.

Erster Einsatz war Aspivenin (Giftpumpe), dann Antihistaminum und ein Erschöpfungsschlaf. Da er nicht allergisch ist, beschloss er gegen Abend, unseren Geburtstagsbesuch bei Freunden in Söğüt zwecks Ablenkung auf alle Fälle zu machen. Es war wie Medizin (vor allem die drei Raki), doch diesmal fuhren wir nachts nach Hause. Der Arm war am nächsten Tag ziemlich dick, das Gesicht glich Quasimodo, doch er erholte sich dann erstaunlich schnell.

Die 46. Ausgabe der „WRC-Rallye-Weltmeisterschaft“ wird vom 25.01. bis 18.11.2018 ausgetragen. Nachdem die Rallye in Polen wegen mangelnder Sicherheitsbestimmungen aus dem Kalender genommen wurde, wurde sie durch
die „Rally Turkey“ ersetzt.


Wir waren gerade in Marmaris auf Einkaufstour und kamen eher zufällig bei diesem Spektakel dazu.


alles abgesperrt für das nächtliche Sprintrennen in der „Weltstadt Marmaris“


die Strecke an der Promenade entlang war echt beeindruckend

Doch wir waren froh, als wir wieder Richtung Dorf fuhren und dem Motorenlärm entgehen konnten. Die langen Strecken auf den Schotterpisten im Hinterland waren inzwischen schon abgefahren.

Langsam müssen wir uns um unseren Kaminbau kümmern. Da der Abzug sehr schlecht funktioniert, wollen wir nun im Wohnzimmer einen neuen Kamin einbauen.  Bisher war es zu heiß für solche Tätigkeiten, doch nun gibt es keine Ausreden mehr.

Dafür brauchen wir erst mal eine Marmorplatte, auf die die Steine dann hoch gemauert werden. Also auf zum „Mermerci“. Der wusste sofort was wir brauchen und hat uns die Platte auf der Stelle zurecht geschliffen. Das alles für ca. € 7,– ohne Wartezeit.


Othmar schaut gemütlich zu


und die hatten echt Spaß bei der Arbeit für uns

Besuch im Garten – ein dicker Oleanderschwärmer in Aktion

1. Schultag – Die Tochter unserer Nachbarn kommt in die Schule. Für mich ganz klar – eine Schultüte muss her. Da dies hier nicht üblich ist, hab ich eben eine gebastelt und liebevoll gefüllt. Unbeschreiblich, was bei der Übergabe dann passiert. Ceylans Augen unfassbar groß. Ein ungläubiges Strahlen über das Gesicht, begeistertes Auspacken. Dann legt sie alles beiseite, stürmt auf mich zu, umarmt mich und sagt: „Conny, ben seni seviyorum teşekkür ederim“ (ich liebe dich, vielen Dank). Ich wusste nicht mehr, dass ein Kind sich so von ganzem Herzen freuen kann. Welch ein Geschenk für mich, dies so erleben zu dürfen – danke dafür.


nun schon ein Schulkind


hier mit ihrer Oma beim Fische braten – so sieht unser Dorfleben aus

Der Fortschritt hält Einzug – neue Wartehäuschen für den Dolmus
nun fast vor unserer Haustüre

Marmaristour – immer nervig, weil viel zu erledigen ist. Erste Station war bei unserem Baumarkt. Schnell hatten wir alles nötige besorgt. Rein ins Auto und weiter zum nächsten Stop – so zumindest war der Plan. Als ich den Motor starten wollte ging nix, absolut gar nix. Fassungslos starrte ich auf die Anzeige. Othmar prüfte die Sicherungen, doch hier war alles in Ordnung. Was tun? Positiv denken, wir waren ja immerhin schon im Ort. Mit dem nächsten Taxi sind wir zu unserer Werkstatt, die lächelten uns an und sagten erst mal: „Problem yok“. Dann nahm der Monteur seinen Roller, packte Werkzeug samt Starter-Batterie und  Othmar drauf und weg waren sie. Kurze Zeit später kamen sie zurück – mit unserem Twingo. Die Batterie hatte nach nur vier Jahren den Geist aufgegeben und zwar ohne Vorwarnung von einer Sekunde zur nächsten. Also neue Batterie, alles durchchecken und wir konnten mit geringem Zeitverlust unsere Liste abarbeiten. Ich liebe die Türkei und diese Hilfsbereitschaft. Und das alles für umgerechnet ca. € 50,– neue Batterie samt Arbeitszeit.


die neue Batterie ist nun von der Firma „MUTLU“ = mit Glück

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