März – Frühlingszeit

Es ist eine ruhige Zeit für uns hier im Dorf, kaum vorstellbar, dass die Welt draußen verrückt spielt. Mir blutet das Herz bei jedem neuen Anschlag, bei jeder Bombe, bei jeder Vertreibung der Menschen und  Zerstörung. Wir sind hier bestens informiert und ich bin froh, weit weg von diesem Irrsinn zu sein. Die emphatische Gradwanderung ist schwierig, denn die Welt können wir nicht retten, doch Kleines kann täglich bewirkt werden.

Bei uns in den Dörfern werden zurzeit die Katzen gefangen, kastriert und wieder in ihre Freiheit entlassen. Die Gemeinde engagiert sich sehr, ebenfalls viele Bewohner und natürlich die Tierärzte. Mein kleiner Beitrag war die Nachbarskatze, die laufend schwanger wurde und mir ans Herz gewachsen ist. Das Einfangen war kein Problem, da sie mich mag. Dann fuhr ich sie zur Sammelstelle ins nächste Dorf, wo am nächsten Morgen im Akkord nur die Katzenmädchen operiert wurden. Abends kam der Transport vom Tierarzt in Marmaris zurück und ich holte sie nach erfolgreicher OP gleich nach Hause. Die Nacht durfte die kleine Samtpfote in der Kuschelbox im Anbau verbringen. Da die Narkose doch sehr heftig war, musste ich sie am nächsten Morgen noch homöopathisch und mit vielen Streicheleinheiten behandeln.

Kedi1
noch etwas müde von der Narkose…..

Kedi2
doch kurz darauf entspannt in der Sonne – nun sind wir Beide glücklich

Ein Sonnentag – wir müssen runter ans Wasser und einfach nur genießen. Unglaublich wie schnell alles wächst und gedeiht.

Feige1
die Feigen platzen nur so heraus – allerdings nur Samen wurde es uns erklärt

Judasbaum1
an jeder Ecke blüht der Judasbaum

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Einkehr in unserer Lieblingslokanta bei Salih am Meer

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mit Blick auf die ruhende Bucht

Unsere Nachbarin ist die Beste. Die Wiese in unserem Garten war nur noch hoch und dicht, da sie im Turbotempo wächst. Sie brachte eine Schar Helferlein und half beim Mähen.

Rasenmäher1
es geht doch nichts über einen „stromlosen Rasenmäher“

Eine Fahrt nach Mugla zur Ausländerbehörde stand an, da wir neben den türkischen auch „deutsche“ Führungszeugnisse für den Antrag zur unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung nachreichen mussten. Das türkische Führungszeugnis hatten wir nach fünf Minuten, bis uns das deutsche erreichte, vergingen bald 6 Wochen. Nun hoffen wir, dass alles passt und die Genehmigung erteilt wird – inshallah.

Mugla2
friedliches Bummeln in Mugla ohne Touristen

Mugla3
ich lieb diese kleinen gemütlichen Läden – hier eine Schneiderei

Mugla4
der Kassierer vom öffentlichen WC zog ein Schläfchen mit sonnigen Füssen vor

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unsere Lieblingsbäckerin – sie hat das beste Roggenbrot im Umkreis

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die Straßen sind gesäumt von Frühlingsblumen

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die Handwerkergasse – immer wieder ein Genuss

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hier gibt es wirklich noch – wie zu Omas Zeiten – die Woll- und Kurzwarenläden

Was lange währt, wird endlich gut. Ein großer Schlafzimmerschrank wird ins Leben gerufen. Nein, keiner von Ikea, sondern von Othmar designed. Drei einzelne Schrankelemente (man weiß ja nie, wann der nächste Umzug kommt), Drahtkörbe und Lattenroste. Alles muss luftig sein hier bei diesem Klima, denn mit Schimmel haben auch wir schon gekämpft. Die Schränke werden dann mit Stoff umspannt, ebenso die Türen.

Schrank-Umbau1
das ging so gar nicht mehr

Schrank-Umbau2
Zwischenlager im Gästezimmer

Schrankbau1
reine Handarbeit – und das mit grippalem Magenzwicken

Schrankbau3
das Wetter meinte es wirklich gut mit uns – so schnell konnten wir gar nicht lackieren wie es trocknete

Schrankbau5
ich bin von den nach hinten versetzten Schränken begeistert und räume im Geiste ein

Allerdings muss ich mich erst noch in Geduld üben, da der Stoff zum Bespannen fehlt. In den nächsten Tagen habe ich deshalb eine Marmaristour geplant und hoffe, dass ich fündig werde. Die Rahmen für die Schranktüren müssen auch noch beim Schreiner bestellt werden, doch den müssen wir erst noch erwischen.

 

 

 

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