Es ist eine ruhige Zeit für uns hier im Dorf, kaum vorstellbar, dass die Welt draußen verrückt spielt. Mir blutet das Herz bei jedem neuen Anschlag, bei jeder Bombe, bei jeder Vertreibung der Menschen und Zerstörung. Wir sind hier bestens informiert und ich bin froh, weit weg von diesem Irrsinn zu sein. Die emphatische Gradwanderung ist schwierig, denn die Welt können wir nicht retten, doch Kleines kann täglich bewirkt werden.
Bei uns in den Dörfern werden zurzeit die Katzen gefangen, kastriert und wieder in ihre Freiheit entlassen. Die Gemeinde engagiert sich sehr, ebenfalls viele Bewohner und natürlich die Tierärzte. Mein kleiner Beitrag war die Nachbarskatze, die laufend schwanger wurde und mir ans Herz gewachsen ist. Das Einfangen war kein Problem, da sie mich mag. Dann fuhr ich sie zur Sammelstelle ins nächste Dorf, wo am nächsten Morgen im Akkord nur die Katzenmädchen operiert wurden. Abends kam der Transport vom Tierarzt in Marmaris zurück und ich holte sie nach erfolgreicher OP gleich nach Hause. Die Nacht durfte die kleine Samtpfote in der Kuschelbox im Anbau verbringen. Da die Narkose doch sehr heftig war, musste ich sie am nächsten Morgen noch homöopathisch und mit vielen Streicheleinheiten behandeln.
noch etwas müde von der Narkose…..
doch kurz darauf entspannt in der Sonne – nun sind wir Beide glücklich
Ein Sonnentag – wir müssen runter ans Wasser und einfach nur genießen. Unglaublich wie schnell alles wächst und gedeiht.
die Feigen platzen nur so heraus – allerdings nur Samen wurde es uns erklärt
an jeder Ecke blüht der Judasbaum
Einkehr in unserer Lieblingslokanta bei Salih am Meer
mit Blick auf die ruhende Bucht
Unsere Nachbarin ist die Beste. Die Wiese in unserem Garten war nur noch hoch und dicht, da sie im Turbotempo wächst. Sie brachte eine Schar Helferlein und half beim Mähen.
es geht doch nichts über einen „stromlosen Rasenmäher“
Eine Fahrt nach Mugla zur Ausländerbehörde stand an, da wir neben den türkischen auch „deutsche“ Führungszeugnisse für den Antrag zur unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung nachreichen mussten. Das türkische Führungszeugnis hatten wir nach fünf Minuten, bis uns das deutsche erreichte, vergingen bald 6 Wochen. Nun hoffen wir, dass alles passt und die Genehmigung erteilt wird – inshallah.
friedliches Bummeln in Mugla ohne Touristen
ich lieb diese kleinen gemütlichen Läden – hier eine Schneiderei
der Kassierer vom öffentlichen WC zog ein Schläfchen mit sonnigen Füssen vor
unsere Lieblingsbäckerin – sie hat das beste Roggenbrot im Umkreis
die Straßen sind gesäumt von Frühlingsblumen
die Handwerkergasse – immer wieder ein Genuss
hier gibt es wirklich noch – wie zu Omas Zeiten – die Woll- und Kurzwarenläden
Was lange währt, wird endlich gut. Ein großer Schlafzimmerschrank wird ins Leben gerufen. Nein, keiner von Ikea, sondern von Othmar designed. Drei einzelne Schrankelemente (man weiß ja nie, wann der nächste Umzug kommt), Drahtkörbe und Lattenroste. Alles muss luftig sein hier bei diesem Klima, denn mit Schimmel haben auch wir schon gekämpft. Die Schränke werden dann mit Stoff umspannt, ebenso die Türen.
das ging so gar nicht mehr
Zwischenlager im Gästezimmer
reine Handarbeit – und das mit grippalem Magenzwicken
das Wetter meinte es wirklich gut mit uns – so schnell konnten wir gar nicht lackieren wie es trocknete
ich bin von den nach hinten versetzten Schränken begeistert und räume im Geiste ein
Allerdings muss ich mich erst noch in Geduld üben, da der Stoff zum Bespannen fehlt. In den nächsten Tagen habe ich deshalb eine Marmaristour geplant und hoffe, dass ich fündig werde. Die Rahmen für die Schranktüren müssen auch noch beim Schreiner bestellt werden, doch den müssen wir erst noch erwischen.