November – verlorene Lebensgeister

Nur langsam komme ich zurück in mein normales Leben. Die Krankheit hat mich diesmal sehr geschwächt, jeder Handgriff ist zuviel. Dann die täglichen Nachrichten zum Weltgeschehen, da bin ich froh, schon so alt zu sein. Zu allem Übel hat sich Othmar dann noch eine heftige Diarrhoe mit hohem Fieber eingefangen. Also raffte ich meine restliche Power zusammen und fuhr mit ihm in die Klinik nach Marmaris. Dort bekam er erst mal eine ordentliche Infusion und nach eingehender Untersuchung Antibiotika mit zusätzlicher Darmsanierung! Ja, das kennt man hier auch schon.  Nun hingen wir im Doppelpack schwächlich herum. Das geht für uns natürlich gar nicht, die Stimmung im Keller und der Blick in die Zukunft getrübt.

Täglich stellten sich jedoch in winzigen Schritten die ersten Lebensgeister wieder ein. Somit auch der Antrieb, wieder mal was Verrücktes zu machen. Ich beschloss mit Freundinnen nach Izmir zu Ikea zu fahren und endlich neues Geschirr zu kaufen. Und – siehe da, die Fahrt war anscheinend Medizin für mich. Die nächsten Tage verbrachte ich nun mit großem Hausputz zu und endlich blicke ich wieder zuversichtlich in die Welt.

Unser wilder Garten hat uns ebenfalls herausgefordert. Das Unkraut wuchs nach dem ersten Regen mit rasanter Geschwindigkeit in die Höhe, also musste was geschehen.

Hühner
die Hühner versinken langsam in dieser Wildnis, außerdem haben wir eine enorme Wespenplage

Mähen
somit griff Othmar zur ausgeborgten Elektro-Sense und macht dem Spuck ein Ende

Ich genieße derweil unsere üppig tragenden Orangen-, Mandarinen- und Zitronenbäume. Unglaublich, welche Fruchtmassen bis zum Boden hängen, ein zuckersüßes Geschenk der Natur.

Orangen1
täglicher Genuss

Orangen2
dazu strahlend blauer Himmel und Sonne

Mandarinen
das sind Mandarinen, die hängen wirklich bis zum Boden runter

Die Abende verbringen wir nun bei gemütlichem Feuer im Holzofen, da es nach Sonnenuntergang auch bei uns nun kalt ist.

Möppel
unser „Mogli“ bevorzugt seinen Lieblingsplatz – auf Othmar

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