Oktober – Herausforderung

Jedes Jahr die gleiche Leier – Umweltgifte und vor allem Quecksilber machen sich wieder in mir breit. Es begann im September. Von einem Tag auf den anderen war meine Power weg. Ich schleiche dann so durch die Tage und könnte 24 Stunden durchschlafen. Mein Flug war für Mitte Oktober zur Ärztin nach Deutschland schon gebucht. Also durchalten! Dann endlich stand ich mit gepacktem Koffer da. Leider schaffte ich es auch diesmal, mir im Flieger noch drei verschiedene Viren und einige Bakterienstämme einzufangen. Meine zehn Tage verbrachte ich viel im Bett und die ersten Tage war sogar die Stimme ganz weg. Dann der ewig graue Himmel und die trockene Luft – echt grausig. Ich hustete mir die Lunge aus dem Hals und wollte nur noch nach Hause. Seit zwei Tagen bin ich wieder hier, werde am Morgen von der Sonne (und meinem Mann) geküsst und das bei strahlend blauem Himmel. Meine Nachbarinnen versorgen mich mit frischen Eiern, Aşure (türkische warme Süßspeise – lecker) und Besuchen. Bei dieser Dorfgemeinschaft kann ich ja nur auf die Beine kommen.

Othmar hat in dieser Zeit ohne mich Schwerstarbeit geleistet. Unsere Kalapuna musste aus dem Wasser. Herbert unterstützte ihn seelisch, moralisch und vor allem tatkräftig. Sein Auto hat eine Anhängerkupplung, so war schon ein Problem gelöst, da das Schiff  über Winter in unseren Garten für anfallende Arbeiten musste. Den Anhänger bekamen wir über einen Nachbarn, der sich ebenfalls voll einsetzte und mithalf. Dorfleben und Nachbarschaftshilfe gibt es wirklich, danke dafür.

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fast geschafft – jetzt muss sie nur noch in ihre Einzelteile zerlegt werden

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da bleibt fast nichts übrig

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der Rumpf schreit gerade so nach einem Refit

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Transport vom Meer zu unserem Garten

Als mich Othmar nachts vom Bus abholte und meine Belastbarkeit prüfte, sagte er mir zwei Minuten vor unserer Ankunft, dass noch etwas ganz Schlimmes passiert sei. Unser Kater Mogli ist auf die Hängeschränke in der Küche gehüpft und das war wohl der Auslöser für die nachfolgende Katastrophe. Der Ventilator flog als erster runter, dann folgten die beiden Hängeschränke. Fazit: Geschirr zerdeppert, Fliesen auf der Küchenplatte fast unbeschädigt. Sogar die Glaseinsätze und Türen haben es bis auf ein paar Macken überlebt – unglaublich, aber doch „Ikea“. So werden wir die nächsten Tage eine kleine Shoppingtour in Marmaris machen. Mogli hatte absolutes Hausverbot, das ich jetzt langsam wieder auflöse.

Küchenchaos
ohne Worte……

Kaplumba
für den seelischen Ausgleich sorgt dafür unsere Natur – ist das nicht ein süßer Kerl

Gekko
und mein Haus-Gekko ist auch noch da

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