August – Ikeaschock, Baufortschritt, Wasserschaden

Die Spannung steigt, langsam zählen wir die Tage bis zum Umzug Mitte September rückwärts. Mein Gedanken stehen nicht mehr still, was am Tag nicht verarbeitet wird, meldet sich nachts. Doch es geht voran, wir liegen immer noch  gut im Zeitplan. Zwischendurch allerdings ein Schock, der uns viel Nerven geraubt hat.

Wir hatten noch zwei Ikea Küchenunterschränke aus unserer Selimiye-Zeit, diese sollten nun in die neue Küche mit integriert werden. Für die noch zusätzlich benötigten Unterschränke war natürlich eine Ikea Fahrt nach Izmir (250 km einfach) notwendig. Das Glück war uns hold, die gewünschten Schränke vorhanden, wir happy. Dies änderte sich einige Tage später in Orhaniye, als wir die ehemaligen „Faktum-Schränke“ neben die neue „Metod-Serie“ stellten (die Umstellung von Faktum auf Metod erfolgte nach 20 Jahren am 2.6.2014!!). Der Höhenunterschied der Schränke liegt nun bei gut 15 cm, Pech für uns. Wer rechnet schon mit so einer Änderung? Wir jedenfalls nicht. Trotz unseres Erfindergeistes hatten wir keine vernünftige Lösung parat. Also gut, doch noch zwei neue Schränke bestellen, die alten stellen wir halt ins Depot. Diese Überlegung hatten wir allerdings ohne den Ikea-Service gemacht. Bei diesem „Weltkonzern“ ist für Küchenteile in der Türkei eine Online-Bestellung nicht möglich! Kerzen, Sofas und dergleichen sind problemlos per Internet zu haben. Wo da die Logik ist, weiß nur IKEA. Bestätigt wurde diese Hiobsbotschaft auch mehrfach bei Telefonaten. Außerdem ist gerade alles ausverkauft, frühestens in zwei Wochen wieder verfügbar. Das heißt für uns, nochmal zu Ikea rauf und am Besten keinem sagen, dass für ein paar Unterschränke insgesamt an die 1000 km Fahrt in Kauf genommen wurden. Ikea ist in unserer Beliebtheitsskala abgestürzt, schade.

Corpus delicti
hier das „Corpus Delicti

Küche2
die Baustelle steht erst mal

Abdulah
selbst Abdullah (der Sohn vom Vermieter) kann es bei seinem Besuch nicht fassen

Die gute Nachricht dagegen, unser Schreiner war wie vereinbart zur Stelle und baute die neuen Türen ein. Da hatten wir einen Schutzgeist, denn so einen fleißigen und vor allem fachlich kompetenten Schreiner zu finden ist wie ein 6er im Lotto hier.

Türen 1
fein säuberlich gestapelt

Türen 2
leider musste zwischendurch der Presslufthammer ran, typisch türkisch halt

Türen 3
ich stand derweil mit dem Besen bewaffnet schon bereit

Türen 4
der prüfende Blick hat mich jedoch sofort wieder versöhnt

Türen 5
jede Kleinigkeit sitzt

Lange habe ich überlegt welche Wand denn nun braun gestrichen wird. Othmar ist derweil fast verzweifelt mit mir, ich bin halt Waage.  Nun endlich fiel die Entscheidung und ich kann Euch sagen, fertig sieht es echt super aus.

Farbe
was war er froh, als ich strahlend seiner Arbeit zusah

Türen 6
mit dem neu gesetzten cremefarbenen Türrahmen wirkt es echt edel

Letztes Wochenende haben wir wieder an unserem neuen „Nest“ geschuftet. Und das bei Temperaturen an die 40 Grad. Es geht alles viel langsamer als noch vor sieben Jahren in Selimiye. Das Alter meldet sich, doch wir sind ja hart im nehmen.

Fünf Fensterrahmen hatten noch die gute Schutzfolie drauf, leider hat die Sonne diese im Lauf der Zeit „eingebrannt“. Hier ist die Fensterfolie ein Zeichen für die Nachbarn „schaut, wir haben neue Fenster“. Für uns allerdings ein Alptraum, der fünf Stunden schweißtreibende Arbeit gekostet hat. Für Nachahmer: Zuerst die Rahmen mit WD 40 einsprühen, dann auf dem Ölfilm mit einer eisernen Spachtel die Reste wegkratzen. Zum Schluss mit einem Spezial-Kleber-Entferner-Spray den Rahmen reinigen. So hält sich die Beschädigung des Plastikrahmens in Grenzen.

Fenster
Othmar hatte dafür Kraft und Geduld – ich bin derweil verzweifelt

Gekko
dieser Gecko fand das auch interessant und sah Othmar dabei zu

Kamin
Juchuuu, der Kamin ist gesetzt

Laminat
am gleichen Tag wurde auch das Laminat geliefert

Damit wir nicht zu übermütig wurden, kam gegen Abend auch noch der Bagger und hat den Garten umgegraben sowie alten Bauschutt entsorgt.

Bagger
das war Spannung pur, zwischendurch haben wir echt die Luft angehalten

Erik agac
für die neue Terrasse musste leider der alte Pflaumenbaum weichen, doch ein neues Bäumchen ist schon gepflanzt

Parkplatz
Parkplatz jetzt direkt am Hauseingang, ich hab ihn gleich getestet

Terrasse
hier wird die Terrasse markiert, hoffentlich kommen nun bald die Arbeiter zum Betonieren

Kaum eine Woche später geht es wieder zum Häuschen, um nach dem Baufortschritt zu schauen. Wir sind gespannt, was uns diesmal erwartet, denn hier ist einfach alles möglich.

Laminat2
Juchuu, der Schreiner war da wie uns dieser Abfall bestätigt…..

Laminat3
das komplette Laminat ist fertig verlegt – es sieht fantastisch aus

Somit war klar – wir schlafen das erste Mal hier im neuen Zuhause. Man beachte die zweckmäßige Fensterbeschattung – Not macht halt erfinderisch.

erste Nacht
was für ein Gefühl, der Baudreck im Haus ist erst mal überstanden und die Reisebetten kommen zum Einsatz

Terrasse fertig
am gleichen Abend kommen die Arbeiter und betonieren bis spät in die Nacht die Terrasse – natürlich hier alles per Hand. Othmar nutzt die Gelegenheit, gleich die Eisenfüsse für die noch zu bauende Überdachung einzusetzen.

Günes energi
Überraschung auch am folgenden Tag, früher als erwartet kommt die neue „Sonnenengerie“

Weniger euphorisch war mir dann bei den Aufräumarbeiten in der Küche zumute. Als ich eine „Gott sei Dank“ leere Küchenschublade öffnete, hat mich dieses Exemplar begrüßt und mir seinen Stachel entgegengestreckt.

Skorpion1
ich bin ja hart im Nehmen, aber da hat es mich vor lauter Graus nur so geschüttelt
„Pfui Teufel“ ist der ekelig

Entschädigt wurden wir auf diesen Schock vom Besuch unserer Freundin Vera, die uns den Fachmann für den Einbau unserer beiden Klimaanlagen mitgebracht hat.

Klima
welch herrliches Gefühl, sie funktioniert

Aber – nur positive Baufortschritte gibt es leider nicht. Mit Entsetzen mussten wir nach dem Einbau der Sonnenenergie und ersten Duschorgien feststellen, dass die Küchenwand, wo sie an das Bad grenzt, Wasserflecken zeigt. Laut unserem Vermieter – der mittlerweile mit einem Installateur vor Ort war – ist natürlich völlig unklar, wo der Hund begraben ist.  Wir holen jetzt erst mal Luft und werden das Problem beim nächsten Besuch in Angriff nehmen – Problem yok – inshallah.

 

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