Es war wieder mal soweit. Unser kleines Auto musste zum TÜV. Nach einer Erinnerung per SMS konnten wir den Untersuchungstermin ganz einfach per Internet machen. Soweit, so gut. Seit 2009 gibt es hier in der Türkei den TÜVtürk, der als Gemeinschaftsunternehmen des deutschen TÜV Süd, der Doğuş Holding und des Bauunternehmens Akfen agiert. Das finden viele Türken hier nicht so toll, denn es gibt keine Kompromisse mehr bei der Prüfung.
Da ich weiß, was mich erwartet, stand ich mit Bauchweh bei der Anmeldung. Wie, es ist kein Termin für uns vorgemerkt im Computer? Das geht ja schon gut los, so meine Gedanken. Allerdings hatten wir die Bestätigung ausgedruckt und die legte ich dem Boss dann vor. Ich jammerte, dass wir doch so eine weite Anfahrt haben und was jetzt passieren soll? Nach einigem hin und her kam mein türkischer Lieblingsspruch vom Tresen: „Problem yok“ und ich konnte bezahlen.
Kurz darauf verabschiedeten wir uns von unserem Gefährt und bezogen Warteposition am Ausgang der Prüfhalle. Eingestellt waren wir auf alles, da unser kleiner Twingo ja nunmehr 17 Jahre auf dem goldenen Buckel hat.
Wie man sieht, muss auch die Feuerwehr und das Forstamt zum TÜV. Hier am Ausgang wird bang auf das durchgecheckte Auto gewartet.
Endlich, der Prüfer kam. Wollte eine Unterschrift für den Prüfbericht und dann – nochmals warten. Nach weiteren quälenden Minuten kam er zurück, strahlte und……, ja, er klebte die Plakette für weitere zwei Jahre drauf. Kein schweißen, keine Bremsschläuche, neue Reifen oder sonstiges – juchuu. Schade, dass es noch so früh war, sonst hätten wir vor lauter Freude ein Fass aufgemacht.