September – Bootstour, OP-Katerakt, Hamsterzeit

Ja, wir wollten es auch mal wissen, wie es sich so anfühlt, als Tourist auf eine Tagesfahrt mit dem „Touridampfer“ zu gehen. Unsere Freunde aus Gökova haben uns erzählt, dass eine Tour nach Dalyan zu den Felsengräbern und dem Schildkrötenstrand geplant war. Klar sind wir dabei, denn diese Ecke kennen wir nur von Land aus. Sonntag früh treffen wir uns im Dorf und weil der Ausflug von der Gemeinde geplant worden ist, sind auch fast nur Einheimische dabei. Ein uralter Bus bringt uns nach Köyceğiz, ich dachte schon, die Fahrt in der Schrottmühle übersteh ich nicht. Kaum die ersten Kilometer hinter uns gebracht, fällt der Dorfsekretärin ein, dass sie das Geld vergessen hat. Also – ganz türkisch – das Ganze nochmal von vorne. Als wir endlich am See ankommen, ist natürlich großes Gerangel um die Plätze auf den Schiffen.  Doch wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Irgendwann saßen wir aber doch mehr oder weniger gemeinsam, wir waren zu Neunt, auf einem Seelenverkäufer und es ging los.

Dalyan1
die Umgebung atemberaubend, die Touridampfer ringsum weniger

Dalyan2
wir hatten das Pech, den Discodampfer zu erwischen

Interessant ist allerdings die Mischung zwischen Dörflern und Jugend, die unglaublich miteinander harmonierte. Da scheut sich keine Dorf Frau aufzustehen und sich zwischen Bikinimädels zu türkischen Klängen zu wiegen.

Dalyan3
wir ertrugen es mit Fassung – und Bier

Dalyan4
hoch über dem Fluss Dalyan kleben die lykischen Felsengräber
(6. bis 4. Jahrhundert vor Christus) am Berg.

Dalyan5
Fahrt durch das dichte Schilflabyrinth des Dalyan-Flusses. Lediglich mit kleinen Booten ist es möglich, durch die gewundenen Schilfkanäle zu tuckern.

Dalyan7
der 4 km lange „Iztuzu Strand“ schreckte uns allerdings eher ab zwecks Touri-Meute

Am Rückweg wechselten wir den Dampfer und kamen so mit nur kleineren Gehörschäden wieder zurück. Allerdings – einmal genügt diese Erfahrung.

Fast schon pervers, doch notwendig. Trotz Temperaturen bis 38° haben wir dem kommenden Winter schon die Tür geöffnet.

Holz1
2,5 Tonnen Holz vor der Hütten, was kann uns da jetzt noch passieren?

Holz2
im Schweiße unseres Angesichts wird`s Holz geschichtet und die „Katzen Villas“ gut gegen die kommenden Herbststürme gesichert

Am 2.9. war es soweit – Katerakt-OP in der Yücelen-Klinik in Mugla. Othmar war gut drauf, ich hatte etwas Bauchweh. Doch wir haben den besten Arzt, einen iranischen Spezialisten erwischt, der uns geduldig alles auf Englisch erklärte. Mit viel Witz, Menschlichkeit und Zeit bereitete er seinen Patienten auf die OP vor.

OP1
Warteposition – dann ging es ins Tageszimmer der Klinik

OP2
45 Minuten später kam er zurück – so schlimm war die OP nicht wie man sieht

OP4
zuhause hat ihn sein „Mogli“ liebevoll empfangen und wich nicht mehr von seiner Seite

Hamsterzeit – der lange Winter naht. Ich bin nun voll beschäftigt wie viele Landfrauen um diese Jahreszeit. Einkochen und einmachen ist angesagt. Die Essiggurken-Gläser stapeln sich schon – Hengstenberg und Kühne würden vor Neid erblassen. Wir sind echt begeistert. Dann bald 8 kg Pfirsiche, die Winterkuchen werden sicher wieder eine Wucht. Diesmal hab ich mich auch an die Tomaten gewagt. Zuerst einen riesen Topf vom Bazar besorgt – echt türkisch halt. Dann ran an über 10 kg Tomaten.

Tomaten3
die Verarbeitung hat echt Spaß gemacht

Tomaten1
und das Ergebnis kann sich sehen lassen

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Alltag in Gökova 2013 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.