Oktober – Pamukkale, Alltag

Pamukkale / Aphrodisias

Kaum fünf Jahre gewartet, hat sich ein Traum erfüllt. Unsere Jessika (Qigong-Lehrerin und vieles mehr) mit ihrer Mutter Charlotte sind für zwei Wochen zu Besuch bei uns. Und die wollten mir eine Freude machen und luden mich zu einer Fahrt nach Pamukkale ein. Und so waren wir für zwei Tage unterwegs.

Eine reizvolle Landschaft bietet sich auf der 250 km langen Fahrt und ich bin immer wieder dankbar, hier leben zu dürfen. Als wir ankommen, macht sich erst mal Enttäuschung breit. Dieser verschmutzte Berghügel vor uns soll der berühmte „Baumwollpalast“ sein? Aber erst mal ins Venus-Hotel und das entschädigt für den ersten Eindruck. Kaum eine Stunde später machen wir uns an die Eroberung der Kalk-Sinterterrassen. Jetzt sieht das Ganze schon viel imponierender aus. Und ein blauer Himmel mit strahlendem Sonnenschein tun ihr übriges dazu. Mit jedem Schritt nimmt die Faszination zu. Es ist doch ein Naturwunder, leider durch den unbedachten Menschen in seiner Schönheit um viele Jahre zurückgeworfen. Wir genießen den Blick von oben und haben eine Menge Spaß mit den Füssen im Wasser. Wandelnd zwischen zahllosen Touristen suchen wir die für uns passenden Plätze. Die Ruinen von Hierapolis erzählen von alter Zeit und ein Bad im Quellteich bei 38° zwischen antiken Säulen wäre sicher ein Genuss. Uns waren allerdings zu viel Touristen im Wasser. Den Abend lassen wir genüsslich mit gebratenen Forellen ausklingen.

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Genuss pur durch das Wasser zu spazieren …

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mein Baumwollschloss

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das tut gut nach dem langen Marsch

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die Terrassen dürfen nur noch barfuߠbetreten werden – leider kam die Erkenntnis fast zu spät 

Am nächsten Morgen geht es wieder langsam zurück. Jedoch nicht, ohne dem antiken Freiluftmuseum in Aphrodisias einen Besuch abzustatten. Den Namen erhielt die Stadt durch die Liebesgöttin Aphrodite, in deren Hauptkultstätte ausschweifende Feiern veranstaltet wurden. Nach dem Sieg des Christentums wurden die Tempel geschlossen und die Stadt in „Stauropolis“ umbenannt, was „Stadt des Kreuzes“ bedeutet. Arme Christenheit –  wir konnten uns das vorher hemmungslose Leben dort besser vorstellen.

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schon der Eingang ist lieblich

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Lust und Wonne ist an diesem Ort zu spüren

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das gigantische Stadion bot mit 22 Sitzreihen Platz für 30.000 Zuschauer

 Alltag

Der Herbst ist da und letzte Vorbereitungen werden für den Winter getroffen. Unser Küchenteppich sieht zum Fürchten aus. Und so ist Teppichreinigung angesagt. Natürlich nicht wie in Deutschland mit luxuriösem Schamponiergerät. Hier geht es noch per Handbetrieb. Und da ich mich ja als türkische Landfrau fühle, greif ich zu Besen und Wasserschlauch.

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solch einen Spaß hatte ich sonst nie bei dieser Arbeit

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hier ist die herbstliche Ruhe schon spürbar

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und unser Teehaus lässt die sommerliche Lebendigkeit nur noch erahnen

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