September – Freudige Überraschung

Endlich – Seker-Bayram hat begonnen. Nach 29 Fastentagen ist nun die ganze Türkei auf den Beinen. Das größte Fest des Jahres dauert drei Tage. Quer durch das Land besuchen sich die Familien und feiern zusammen. Ein schöner Brauch. Und überall gibt es Schokolade und Süßes. Da freuen wir uns natürlich auch und lassen uns von der allgemeinen Heiterkeit gerne anstecken.

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Freudige Überraschung

Heute früh gehen wir runter zum Meer und wollen unser morgendliches Bad genießen. Unsere belgischen Freunde sind schon da. Othmar watet durch das Wasser und geht in Richtung „Kalapuna“. Dann – ein fassungsloser Schrei! Unser „geklautes kleines, altes 2-PS-Motörchen“ liegt wieder ordentlich auf dem Schiff! Das kann ja wohl nicht wahr sein. Nun gehen wir alle zusammen schauen. Wirklich wahr – da liegt das Motörchen. Wir werden wohl nie erfahren, was wirklich geschehen ist. Wir können nur vermuten. Aber – glücklich macht uns, dass es jemanden gab, den anscheinend das Gewissen so geplagt hat, dass er den Motor wieder zurückgebracht hat. Und das ist für uns bei all der Traurigkeit, die wir nach dem Klau verspürt haben, ein ganz schönes und warmes Gefühl. Und dieser Mensch hat sicherlich für sein Leben was dazugelernt.

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Jetzt sicher verwahrt im Garten 🙂

Hamsterzeit

Es ist wieder soweit. Die alljährliche Hitzewelle ist vorbei. Die Temperaturen pendeln sich ein zwischen 24° früh bis auf 30-32° dann tagsüber. Dazu ein leichter Wind und zwischendurch …..Wolken. Für uns ein neues Naturschauspiel nach langen Wochen mit täglich strahlend blauem Himmel. Jetzt heißt es, an den kommenden Winter zu denken. Somit war die erste Fahrt nach Marmaris zum Holzhändler angesagt und die ersten 200 kg Holz wurden gebunkert. Wer jetzt kauft, bekommt bestens abgelagertes trockenes Holz. Und da sind wir natürlich dabei. Es werden wieder sechs Fahrten werden, um unseren Holzbedarf für den kommenden Winter zu decken. Beim Holzhändler werden wir schon mit viel Rufen und Winken begrüßt. Denn es gibt halt nicht soviele Ausländer, die mit ihrem alten Auto ihr Holz selbst transportieren. Und von uns gibt es dann immer noch als Bakschisch eine große Flasche Cola. Somit ist die Freude groß, dass wir so oft auftauchen. Und so sieht es aus, wenn das Winterlager eingerichtet wird:

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Regen…..

Jedes Jahr die gleiche Überraschung. Nach über vier Monaten strahlend blauem Himmel  die ersten Wolken. Nach der ersten Fassungslosigkeit rennen wir ums Haus. Die Handgriffe sind klar, man weiß ja nie, wie Wind und Regen durch das Tal fegen werden. Polster rein, Katzenkisten abdichten, alles was wegfliegen kann in Sicherheit bringen. Und dann – warten. Der Wind wird stärker, der Himmel verdunkelt sich, ein Spiel von Wolken und Wind. Immer wieder faszinierend, wenn die Natur uns zeigt, wer letztendlich die Macht hat. Und dann geht es los. Die ersten Tropfen fallen, ganz sacht, ganz leise. Doch schnell steigert sich die Melodie, wird schneller und geht dann über in eine gewaltige Overtüre. Es prasselt, was das Zeug hält. Und der Höhepunkt präsentiert sich mit einem heftigen Hagelschauer.

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Wir halten die Luft an und genießen die folgende Reinheit. Die Natur atmet durch und saugt sich voll. Endlich – das Gleichgewicht ist wieder hergestellt. Und ganz langsam verzieht sich die Gewitterfront und die Sonne streichelt uns sanft mit ihren Strahlen.

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Auch unser Krümel ist von der Frische der Natur fasziniert und kommt aus seinem Regenschutz wieder hervor.

Der türkische Herbst hat begonnen, die Nächte sind nun angenehm und tagsüber ist immer noch Badewetter. Was kann man sich da sonst noch wünschen?

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